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Stress für den Mümmelmann

Von Diana Dünschel 28.03.2005, 14:48

Steuden/MZ. - Eines der größten Ostereier-Verstecke in Halle und im Saalkreis befand sich auch in diesem Jahr wieder auf dem Hühnerhof in Steuden. 5 000 bunt gefärbte Eier warteten auf der dortigen Wiese in Strohnestern auf pfiffige Finder. Und der Andrang war riesig.

In langen Schlangen begehrten die Kinder beim zehnten Ostermarkt Einlass. Die meisten hatten Körbchen und kleine Tüten mitgebracht, ansonsten gab es diese notwendigen Utensilien auch zu kaufen. Wer endlich an der Reihe war, durfte exakt fünf Eier suchen - schließlich sollte der Vorrat für alle reichen - und bekam dann noch etwas Süßes zugesteckt. Während die Größeren selbst ihre Runden drehten, nahmen aufwändig kostümierte Osterhasen-Helferinnen die Kleineren an die Hand. Stolze Mütter und Väter hielten diese Augenblicke vielfach per Fotoapparat oder Videokameras für die Nachwelt fest.

Für Dina und Gina bedeutete die Eiersuche allerdings Dauerstress. Die zehnjährigen Freundinnen waren praktisch ununterbrochen mit Papp-Paletten im Einsatz, um leere Nester nachzufüllen. "Ich komme ja auch noch an die Reihe", tröstete sich Dina. "Bei der Oma in Naumburg darf ich nämlich später selbst Ostereier suchen", erklärte die Steudenerin.

Wer die Mümmelmänner live erleben wollte, war bei der Kaninchenausstellung des Kleintierzuchtvereins der Gemeinde genau richtig. Dort erhielt der einjährige Zwergwidder Moritz auf dem Arm vom Vorsitzenden Helmut Schneider eine Streicheleinheit nach der anderen. Alle 20 Vereinsmitglieder inklusive der Jugendgruppe hatten entweder Tiere mitgebracht - 20 verschiedene Rassen waren zu sehen - oder boten den Besuchern kreative Beschäftigung wie Basteleien oder Bemalen von Eiern an.

Überhaupt gab es speziell für die Jüngsten jede Menge zu erleben: Glücksrad, Pferdekutschfahrt, Fahrgeschäfte auf dem Rummel, Zaubershow, Computerspiele, Kinderschminken, ein Schachturnier. . . Zahlreiche Verkaufsstände von Bekleidung über Osterdekoration bis hin zu Hüten sowie die Angebote der Direktvermarkter des Vereins Stadt und Land Region Halle weckten hingegen bei den Erwachsenen Kauflaune. Kaum einer, der ohne Mitbringsel wieder ging.

"Allein in den ersten beiden Stunden des Ostermarkts wurden 1 000 Besucher gezählt, und auch die Zahl der Verkaufsstände ist gestiegen", sagte ein zufriedener Heiko Bauermann. Der Chef des Hühnerhofs hatte erneut mit der Unabhängigen Bürgervereinigung Steuden dieses Volksfest auf die Beine gestellt. Über sein Erfolgsrezept musste er nicht lange nachdenken: "Die Vielfalt macht's", versicherte Bauermann, der am 4. Juni zum Tag des offenen Hofes erneut auf Interessenten hofft.