Streit um Parkplätze für Arbeitsagentur
Halle/MZ. - Stein des Anstoßes ist eine Freifläche der ehemaligen Kaserne in der Reilstraße. Sie grenzt an die Feuerbachstraße. Dieses Gelände wurde für den benachbarten Neubau der Arbeitsagentur nicht mitgenutzt, sondern per Zaun abgetrennt und lag lange Zeit brach. Jetzt aber parken dort die Autos von etwa 70 Agentur-Mitarbeitern. Sie haben einen Verein gegründet und über ihn Stellflächen gepachtet. Doch die Agentur als solche fühlt sich nicht mehr zuständig. "Das betreffende Flurstück Reilstraße 128 wurde verkauft", sagte Agentur-Sprecher Torsten Winkler. Beschwerden seien deshalb an den neuen Eigentümer zu richten. Das ist Volker Maas, ein Immobilienunternehmer aus der Region Frankfurt am Main. Er versteht die Aufregung nicht. "Es ist doch gut, wenn die Agentur-Mitarbeiter jeden Tag einen gesicherten Parkplatz haben. Dann müssen sie morgens nicht mehr kreuz und quer durchs Wohngebiet fahren, um sich einen zu suchen", argumentiert er. Maas glaubt, die Lärmbelästigung sinke nun sogar.
Anwohner Ralf Heitmann, der von seinem Fenster aus über eine alte Kasernenmauer hinweg das Parkplatz-Geschehen täglich im Blick hat, sieht es anders: "Der Krach ist nicht auszuhalten. Man wird morgens und abends, wenn die Autos ankommen und wegfahren, enorm gestört. Ständig klappen Türen und rascheln Reifen auf dem Schotter."
Maas meint hingegen, mit dem Parkplatz nutze er das Grundstück nur gering, "schonender für die Anwohner geht es nicht." Er sei bereit, weitere Flächen nicht nur an den Agentur-Verein, sondern auch an Anwohner zu vermieten. Gekauft habe er das Grundstück vor allem, um die Parkplatznöte seiner Mieter in der ebenso angrenzenden Fischer-von-Erlach-Straße zu lösen.
Anwohner Dobe hat die Bauaufsicht eingeschaltet, der Parkplatz sei illegal. Ein Stadt-Sprecher bestätigte, dass keine Genehmigung erteilt wurde. Der Eigentümer solle jetzt eine Stellungnahme abgeben. Maas glaubt, er brauche keine Genehmigung: "Früher sind dort Panzer gerollt." Wolle man sich heute an Autos stören?, fragt er.