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Stiftskirche Petersberg Stiftskirche Petersberg: Kloster zeigt erstmals Schau

Von Ralf Böhme 30.03.2004, 15:43

Petersberg/MZ. - Erstmals hat die Christusbruderschaft auf dem Petersberg die Stiftskirche für eine Ausstellung zur Verfügung gestellt. Nach den Worten von Bruder Lukas, dem Sprecher der Klosterbrüder, rechtfertigten Thema und Machart der Schau die Ausnahme. Zu sehen sind Fotografien aus der Sozialarbeit des Ordens in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Die Aufnahmen im Kirchenschiff von St. Petrus halten die extrem schlechten Lebensumstände von Straßenkindern in 22 Bildern fest. Dabei handelt es sich um eine Auswahl aus rund 800 Fotos, die innerhalb von mehreren Wochen entstanden sind. Als Begleiter von Schwester Inge Kimmerle erhält der hallesche Fotograf Ralf Lehmann sogar Zutritt ins Kanalsystem der Millionenmetropole, wo hunderte junge Obdachlose um ihr tägliches Überleben kämpfen. Lehmann weiter: "Hunger, Krankheiten und Ratten sind ihre ärgsten Feinde."

Kritische Ukraine-Besucher wie Lehmann sehen Misswirtschaft und die grassierende Alkoholsucht als wesentliche Ursachen der Verelendung, die die Christusbruderschaft zumindest lindern will. Bruder Lukas erinnert in diesem Zusammenhang auch an den Brauch, die beachtliche Kollekte des Weihnachtsgottesdienstes alljährlich für die Straßenkinder in Kiew einzusetzen.

Damit könnten rund 300 der schätzungsweise 20 000 Straßenkinder einige Zeit mit einer täglichen Mahlzeit versorgt werden. Außerdem fließen diese und andere Mittel in so genannte "Vaterhäuser", die den Mädchen und Jungen vor Ort neue Chancen auf ein erfülltes Leben eröffnen wollen. Dazu tragen auch die jährlich etwa zehn Hilfstransporte bei, die Verpflegung, Haushaltsgegenstände und medizinisches Material umfassen.

In der Ausstellung, die voraussichtlich noch vier Wochen täglich von 7 bis 19 Uhr zu besichtigen ist, steht eine Spendendose bereit.