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Stichelsdorf Stichelsdorf: Neues Leben auf dem Bio-Landgut

Von katja pausch 22.05.2014, 20:31
Torsten Gentzel führt als neuer Pächter das Stiftsgut Stichelsdorf als Bio-Landgut.
Torsten Gentzel führt als neuer Pächter das Stiftsgut Stichelsdorf als Bio-Landgut. thomas meinicke Lizenz

landsberg/MZ - Es war ein Kindheitstraum - nun ist Torsten Gentzel dabei, ihn Stück für Stück umzusetzen. Der 32-Jährige ist seit Jahresbeginn neuer Pächter des Stiftsguts Stichelsdorf, das zu den Franckeschen Stiftungen gehört und jetzt als Bio-Landgut vor den Toren der Stadt geführt wird.

Mit dem Projekt „Stiftsgut“ hat sich der junge Mann, der Agrarwissenschaften studiert hat, eine ganze Menge vorgenommen. Denn neben vielen Beeten und Ackerflächen unter freiem Himmel betreut Gentzel auch mehrere Gewächshäuser. Schon im Januar hat der neue „Gutsherr“, der zugleich als Gärtner, Tierpfleger und Veranstaltungsmanager fungiert, die Vorbereitungen für eine hoffentlich reiche Ernte getroffen. „Gemüse nach Saison“ ist Gentzels Devise, und so wachsen auf Beeten und in den Gewächshäusern derzeit Radieschen, Salat, Spinat, Mangold und Kräuter - später auch alle Kohlarten -, die ab Ende Mai jeden Samstag von 9 bis 12 Uhr im hofeigenen Laden verkauft werden. Auch Jungpflanzen hat der Jung-Unternehmer im Angebot: Tomaten, Paprika, Kräuter - alles in Bio-Qualität. „Der Hof ist Bio-zertifiziert, es hat zwei Abnahmen gegeben“, so Torsten Gentzel, der den historisch wertvollen Drei-Seiten-Hof mit seinen typischen Schleppdach-Gebäuden wieder mit Leben erfüllen will. So kann sich Gentzel vorstellen, dass Kindern das Phänomen Landwirtschaft wieder erlebbar gemacht werden kann, zum Beispiel durch Führungen von Schul- und Kindergartengruppen. An konkreten Projekten arbeite er auch schon.

Doch als seine vordringlichsten Aufgaben betrachtet der Hallenser die Versorgung mit frischem Obst und Gemüse als Selbsterzeuger - „außer Äpfel“, so Gentzel. Denn Apfelbäume stehen nicht auf dem Stiftsgut-Gelände.

Allein ist das, was sich der junge Bio-Landwirt vorgenommen hat, kaum zu schaffen. Und so stehen ihm zwei Arbeitskräfte als geringfügig Beschäftigte zur Seite. „Im Lauf des Jahres sollen fünf Arbeitsplätze entstehen“, so Gentzel, der auch einige Schafe, Ziegen und - in privater Pflege - jede Menge Hühner mit übernommen hat. Bevor es um Himmelfahrt daran geht, die Kartoffeln zu stecken, hat Torsten Gentzel aber morgen erstmal volles Programm - und hoffentlich volles Haus: Er lädt zu einem großen Bauernmarkt mit mittelalterlicher Live-Musik. Viele regionale Kleinhandwerker haben sich angesagt, so Korbflechter, Töpfer, Landfleischer, ein Kupferschmied und ein Bio-Imker. Die Bio-Bäckerei aus Rothenburg ist mit einem großen Kuchenstand vertreten, es gibt Räucherkäse, Bio-Eier, Marmelade, aber auch Schaffelle, Perlenschmuck und Holzarbeiten. Der Bauernmarkt beginnt um 10 Uhr und soll gegen 16 Uhr enden.

Das Bio-Landgut im Internet unter www.bio-landgut-gentzel.de