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Steinweg lockt mit Rabatten

Von Katja Pausch 01.07.2008, 19:43

Halle/MZ. - Einkaufen ist derzeit im halleschen Steinweg kein Vergnügen. Schließlich haben zwischen Francke- und Rannischem Platz seit April die Bauarbeiter das Sagen: Presslufthämmer dröhnen, an allen Ecken wird geschweißt, gebohrt, gebaggert - für die Steinweg-Händler eine extrem schwierige Situation. Kundenverluste und Umsatzeinbußen sind nur einige Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben.

Doch statt den Kopf in den (Bau)-Sand zu stecken, haben die Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) Steinweg gemeinsam mit der IG Alter Markt die Initiative ergriffen - sie wollen eine Qualitätsoffensive starten. Seit Dienstag locken fast alle Geschäfte und Läden im Steinweg ihre Kundschaft mit, wie es auf den gut 15 000 verteilten Flyern heißt, "Baustellenrabatten und unverstaubten Sonderleistungen".

Den Startschuss zu dieser Aktion, von der rund 100 große und 150 kleine Plakate im Stadtbild künden, gaben am Dienstag Andreas Hajek von der IG Steinweg, sein Mitstreiter für die IG Alter Markt, Wolfgang Fleischer, sowie der städtische Beigeordnete für Wirtschaft und Arbeit, Wolfram Neumann. Unterstützt wird die Kampagne von der städtischen Wirtschaftsförderung. "Als Händler am Alten Markt hatten wir bei den Sanierungsarbeiten in der Schmeerstraße genau die gleichen Probleme", erklärte Wolfgang Fleischer von der IG Alter Markt und zugleich als Vertreter der City-Gemeinschaft vor Ort. "Wir verstehen daher unser Engagement als Solidarität mit den Händlern des Steinwegs", so Wolfgang Fleischer.

Die Steinweg-Händler indes sind optimistisch - trotz aller Beschwerlichkeiten. "Vor allem ältere Kundinnen haben Probleme, unser Geschäft aufzusuchen, ebenso, wer bisher mit dem Auto kam", weiß Maritta Riban von "Mode & Kosmetik". Doch nörgeln bringe nichts - "wir schauen optimistisch nach vorn", so die Geschäftsfrau, die sich an der Aktion mit einem Rabatt auf alle Textilien beteiligt.

Mangelnde Parkplätze sind auch für Stefan Schröder ein Problem. "Die Stadt hatte uns Ausweichplätze versprochen, doch bis jetzt gibt es hier keinen einzigen", so der Augenoptiker. Schröder übte heftige Kritik an der Bauvorbereitung und -planung, vor allem aber an der Kommunikation mit der Stadt. "Wegen der geplanten Bauarbeiten musste ich eine junge Mitarbeiterin entlassen. Doch der Baubeginn verschob sich um einen Monat - da hätte ich meine Fachkraft noch dringend gebraucht", so Schröder.

Dennoch - die Zusammenarbeit mit den Bauleuten vor Ort sei sehr gut. Das kann Radsport-Experte Andreas Hajek bestätigen: "Im Gespräch vor Ort kann man fast alles klären, man muss nur miteinander reden."