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Steintor-Varieté Steintor-Varieté: Dreiste Beamte mit amüsanter Philosophie

Von Antonie Städter 02.11.2003, 18:04

Halle/MZ. - Gleich zu Beginn wird klar, dass man sich bei Baumann & Clausen - alias Jens Lehrich und Frank Bremser - wohl lieber nicht in die vordersten Reihen setzen sollte. Höchste Blamage-Gefahr! Hans-Werner Baumann - bei Clausen nur die "Passamts-Kröte" - nimmt schon nach den ersten Minuten einen Gast mit vor die Tür, um ihm die Toiletten zu zeigen. Obwohl somit die Bühne leer ist, kringeln sich die Zuschauer: Denn zu hören ist ein unaufhaltsames Plätschern, vermeintlich verursacht von dem armen Gast. Als er den Saal im grellen Scheinwerferkegel wieder betritt, gibt es großen Applaus.

Bauchschmerzen im positiven Sinn verursacht dann "the godfather of Bauverwaltungsangelegenheiten", der harsche Alfred Clausen. Mit Mimik, Gang und harten Ansichten (über seine Ella: "Wenn Falten interessant machen, dann müssten bei uns Touristenbusse vorfahren.") macht er aus dem Publikum eine laut lachende Masse.

Die ausgelassene Stimmung hält an, als sich Clausen eine junge Zuschauerin auf die Bühne holt. Die Hallenserin erweist sich nämlich schon nach wenigen Augenblicken als "kleiner Beißer", wie Clausen das nennt. Als er sie beim großen Bewerbertest fragt: "Was macht eine Frau mit einem leeren Blatt Papier?", da will sie partout nicht seine Lieblingsantwort über die Lippen bringen. Die da lautet: "Sie liest sich ihre Rechte durch".

Nach über zwei Stunden heiterer Dreistigkeit fällt dem Publikumsliebling Clausen dann auf: "Sie haben aber Sitzfleisch hier in Halle". Zu Recht.