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Staugefahr in Halle Staugefahr in Halle (Saale): Am Montag (26. Juni) beginnen Baustellen und Vollsperrung

Von Silvio Kison 26.06.2017, 04:00
Verkehrsader Merseburger Straße: 2.500 Autos, Lkw, Busse und Motorräder sind hier durchschnittlich  pro Stunde und Richtung unterwegs.
Verkehrsader Merseburger Straße: 2.500 Autos, Lkw, Busse und Motorräder sind hier durchschnittlich  pro Stunde und Richtung unterwegs. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Es ist so weit: Die Arbeiten in der Merseburger Straße und auch die lang angekündigte Sperrung der Leipziger Chaussee auf Höhe der alten Eisenbahnbrücke starten am Montag. Auf die Autofahrer kommen damit zwei weitere Stellen im Stadtgebiet hinzu, die für Frust und Stau sorgen dürften. Auch wenn die Umleitungsstrecken großzügig kalkuliert und auf beide Baustellen abgestimmt sind.

Insgesamt 17 Millionen Euro kosten die Bauarbeiten im nördlichen Abschnitt der Merseburger Straße. Im Vorlauf des Ausbaus wird zunächst bis März 2018 im Auftrag der Stadtwirtschaft südlich vom Riebeckplatz bis südlich der Kreuzung Thüringer Straße ein neuer Abwasserkanal gebaut. Der Kanal wird in circa sechs bis acht Metern Tiefe gebaut.

Optimierung der Übergänge

Neben der Optimierung der Übergänge bekommen alle Haltestellen einheitliche barrierefreie Einstiege, Fahrgastunterstände, Sitzmöblierung, Spritzschutz und Fahrgastinformationsanlagen. Im Vorfeld werden Fahrleitungs-, Bahnstromversorgungs- und Kommunikationsanlagen sowie unterirdische Versorgungsleitungen angepasst. Nach dem Ende der Arbeiten am nördlichen Teil folgen im Übrigen die Arbeiten an dem mittleren und dem südlichen Teil der Merseburger Straße. Die Arbeiten an der kompletten Merseburger Straße sollen bis 2022 andauern.

Während der Bauarbeiten wird der Kfz-Verkehr stadtauswärts an der Baustelle vorbei geführt. Stadteinwärts wird der Verkehr weiträumig über die Europachaussee und die Delitzscher Straße sowie auf einem kürzeren Abschnitt über die Thüringer Straße /Raffineriestraße/Rudolf-Ernst-Weise-Straße umgeleitet. Und da dürfte einiges an Verkehr auf die Umgehungsstraße zukommen: Immerhin 2.500 Autos, Lkw, Busse und Motorräder sind durchschnittlich in der Merseburger Straße unterwegs - pro Stunde und Richtung.

400 Bahnschwellen und der alte Bahndamm abgebaggert

Spannend wird es auch in der Leipziger Chaussee, der Bundesstraße 6. Den die Straße wird auf Höhe der Eisenbahnüberführung einen völlig neuen Verlauf nehmen. „Während der Bauarbeiten müssen wir den Straßenabschnitt sperren“, sagt Carolin Menz, Projektingenieurin der Baustelle, die in Verantwortung der Deutschen Bahn steht. Bereits im November vergangenen Jahres wurde aus zwei Teilen, die neben dem Bahndamm bereitstanden, die neue Eisenbahnbrücke neben der dezeitigen Straße zusammengeschoben.

Zuvor mussten unter anderem 400 Bahnschwellen und der alte Bahndamm abgebaggert werden. Etwa 850 Lkw-Fahrten waren zum Abtransport notwendig. Dann wurden die beiden je 1.000 Tonnen schweren Brücken auf Schienen eingeschoben - zusammen über eine Distanz von 65 Metern. Seit her wurde unterhalb der neuen Brücke bereits mit dem Bau der neuen Straße begonnen. „In den folgenden drei Monaten werden nun die Straßenteile miteinander verbunden“, so Menz.

HEP: „Eine lange Vollsperrung wäre für uns eine Katastrophe“

Bis zum 12. September werden die Arbeiten und damit die Sperrung andauern. Neben der Bahn werden unter anderen auch die Stadtwerke die Bauarbeiten nutzen , um einen Mischwasserkanal anzuschließen und Trinkwasserleitungen zu verlegen. Die Umleitung erfolg über die über Europachaussee. Befürchtungen wegen der Umleitung gibt es von Seiten des Helleschen Einkaufpark (HEP).

„Eine lange Vollsperrung wäre für uns eine Katastrophe“ hatte HEP-Manager Holger Wandrey vor wenigen Wochen der MZ gesagt. Er befürchtet Umsatzverluste. Der Abriss der alten Eisenbahnbrücke erfolgt übrigens erst nach der Sperrung: Im Oktober und Novemeber soll die Brücke abgerissen und teile der alten B6 zurückgebaut werden. (mz)

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