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"Station Endlos" "Station Endlos": Diese Hallenser bringen Electro ins Königreich Jordanien

Von Katja Pausch 30.03.2018, 10:02
Leo (l.) und Joe Schumann sind die Gründer der „Station Endlos“ in Halle Ost. Mit einem Teil der Crew geht’s jetzt nach Jordanien.
Leo (l.) und Joe Schumann sind die Gründer der „Station Endlos“ in Halle Ost. Mit einem Teil der Crew geht’s jetzt nach Jordanien. Holger John

Halle (Saale) - In Halles Szene ist klar: „Station Endlos“ liegt im Osten, am Rande der Stadt. Doch jetzt zieht es die Jungs noch ein ganzes Stück weiter in die Ferne - in die endlose Weite der Wüste: Die Crew vom „Endlos“ beteiligt sich am Electro-Festival in Wadi Rum, Königreich Jordanien. Über Ostern werden dort in einem Oasen-Camp Tausende junge Leute tanzen und feiern - mitten in der Wüste. Und die Hallenser sind dank Eigeninitiative und mit Unterstützung durch das dortige Goethe-Institut mit dabei, wollen den jungen Leuten im relativ abgeschlossenen Königreich Horizonte erweitern, Weltoffenheit demonstrieren.

„Station Endlos“-Crew will international eine Marke setzen

„Deutschland ist Hochburg für elektronische Musik, da können wir durchaus international eine Marke setzen“, sagt Joe Schumann, gemeinsam mit Bruder Leo Gründer des alternativen Szene-Treffs. Schon am Dienstag sitzen beide im Flieger in Richtung Amman, der Rest der Crew folgt im Laufe der Woche. Bauen die „Endlos“-Leute sonst auf angesagten Festivals ebenso eigenwillige wie einzigartige Bühnen und bringen mit ihren insgesamt 14 DJs aller Musikrichtungen in ganz Deutschland elektronische Musik unters Party-Volk, wird es in der Hitze des Königreiches nur eine sehr minimalistische Ausstattung geben. „Wir werden nur mit zwei Beamern anreisen“, erklärt Joe. Es gebe dort lediglich ein Notstromaggregat - dafür aber eine phantastische Kulisse aus Felsen im endlosen Sand.

„Hätten nie gedacht, dass das so ein Riesending werden würde.“

Joe Schumann hatte vor Jahren das „Endlos“ mit Gleichgesinnten gegründet - eigentlich zunächst nur aus der Lust auf schöne Partys. „Wir haben damals keinen Klub gefunden, der unsere Musik gespielt hat, also haben wir es selbst in die Hand genommen“, so der 31-Jährige, der derzeit noch beim Bund als IT-Experte arbeitet und nun noch ein Studium im Bereich Veranstaltungsmarketing aufnehmen will - auch, um das inzwischen als Firma geführte „Endlos“ weiter zum Erfolg zu bringen. „Wir hätten nie gedacht, dass das so ein Riesending werden würde“, staunt Joe noch heute. Immerhin baut die Truppe Festivalbühnen für rund 3.000 bis 4.000 Leute - keine Kleinigkeit. 

„Station Endlos“ in Halle: Wann wieder gefeiert werden soll

Nach dem zwangsweisen Umzug geht das inzwischen auf 30 bis 40 Leute gewachsene Team das florierende Unternehmen noch gezielter an. Das Gelände einer ehemaligen Hühnerzucht bietet trotz des heruntergewirtschafteten Gelände gute Bedingungen: Viel Platz für Werkstätten und Feiern.

Und doppelte Wandstärken in den Gebäuden, die vor Lärm schützen. „Wir haben ein Lärm-Emissions-Gutachten in Auftrag gegeben“, nennt Leo nur ein Beispiel. Bis Oktober soll das Gelände soweit flott sein, dass wieder gefeiert werden kann. Über den Sommer sind die „Endlos“-Macher auf allen wichtigen Festivals zu finden: Ikarus und Pangea, Utopia und Artlake, Feel und Fusion. Doch jetzt heißt es erstmal: Ab in die Wüste! (mz)