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Stammzellenspender in Landsberg gesucht Stammzellenspender in Landsberg gesucht: Dreijähriger Lukas ist an Leukämie erkrankt

20.08.2015, 09:28
Lukas aus Chemnitz ist an Leukämie erkrankt und braucht dringend einen Stammzellenspender.
Lukas aus Chemnitz ist an Leukämie erkrankt und braucht dringend einen Stammzellenspender. Privat Lizenz

Landsberg - Jan Dietrich aus Landsberg im Saalekreis macht sich große Sorgen: Sein Enkel Lukas aus Chemnitz ist an Leukämie erkrankt und braucht dringend einen Stammzellenspender.

Geeigneter Spender bisher nicht gefunden

In den bestehenden Spenderdatenbanken und in der Familie konnte bislang kein geeigneter Spender für den dreijährigen Jungen gefunden werde. Nachdem es bereits eine Knochenmarktypisierungsaktion des Vereins „Erzgebirge gegen Blutkrebs“ in Lukas‘ Kindertagesstätte gegeben hatte, ruft der Großvater nun gemeinsam mit dem Verein für Knochenmark- und Stammzellenspenden Sachsen zu einer Typisierungsaktion in Landsberg auf.

Wer kann sich typisieren lassen? Jeder zwischen 18 und 55 Jahren, der „weitgehend gesund“ ist. Die Daten der Spender bleiben in verschlüsselter Form bis zum vollendeten 61. Lebensjahr im Zentralen Knochenmarkspender-Register (ZKRD) gespeichert.

Was ist das ZKRD? Im ZKRD laufen alle für die Suche nach einem Spender relevanten Daten aus ganz Deutschland zusammen. In Deutschland gibt es insgesamt 28 Dateien. Die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSD) ist eigenen Angaben zufolge die achtgrößte Spenderdatei.

Wie funktioniert die Typisierung? Ganz einfach. Der Spender gibt eine Blutprobe ab. Drei Milliliter reichen schon. Das Blut wird auf die Gewebemerkmale untersucht. Alternativ besteht die Möglichkeit einer Speichelprobe: Wattestäbchen anfordern, Wangenabstrich nehmen. Fertig.

Wo kann man sich typisieren lassen? Typisierungsaktionen sind meist an die Blutspendetermine vom Deutschen Roten Kreuz gebunden. Spendewillige können sich aber jederzeit bei der DSD melden.

Was ist der Unterschied zwischen einer Knochenmarkentnahme und einer Stammzellenspende? Bei der Knochenmarkentnahme wird unter Vollnarkose etwa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen entnommen. Die Stammzellenspende erfolgt aus dem Blut über die Armvene. Der Spender bekommen drei bis fünf Tage vorher ein Medikament, dass die Produktion der Blutstammzellen anregt. „Eine Knochenmarkentnahme passiert nur noch in fünf Prozent der Fälle“, in der Regel für die Behandlung von Kleinkindern, erklärt Heinz Robens, Geschäftsführender Gesellschafter der DSD.

Typisierung auf dem Bergfest

An allen drei Tagen des beliebten Bergfests, das von diesem Freitagabend bis Sonntag rund um den Kapellenberg gefeiert wird, gibt es einen Stand, wo sich Festgäste typisieren lassen können. Das geschieht mit zwei Wattestäbchen mit denen Speichel aus der Wangeninnenseite entnommen wird. Jan Dietrich und natürlich vor allem der kleine Lukas hoffen auf viele, die mitmachen und darauf, dass ein geeigneter Spender dabei ist. (mz)