Stadtrat in Halle Stadtrat in Halle: "Klausvorstadt" gibt es bald amtlich

Halle (Saale) - Erst seit dem Hochwasser 2013 dürften die meisten Hallenser erfahren haben, dass es in Halle eine „Klausvorstadt“ gibt. Doch mit der Hochwasser-Berichterstattung ist für das seinerzeit geflutete Altstadt-Areal zwischen Saale und Mühlgraben eine kaum mehr gebräuchliche historische Bezeichnung plötzlich wieder ganz geläufig geworden. Die Stadtverwaltung möchte nun die Namen dieses Quartiers und mehrerer anderer Viertel in Halles amtlichen Stadtplan eintragen.
Im Stadtrat wird nächsten Mittwoch auch der Vorschlag zur Diskussion gestellt, das Gebiet zwischen Geiststraße, Universitätsring, Joliot-Curie-Platz, Große Steinstraße, Steintor, Ludwig-Wucherer-Straße, Reileck und Bernburger Straße künftig „Steintorviertel“ zu nennen. Historische Bezeichnungen für Teilgebiete dort wie Friedrichstraßenviertel, Luckenviertel, Petersberg oder Steintorvorstadt sind in Vergessenheit geraten. Die Verwaltung favorisiert auch deshalb den neuen Namen Steintorviertel.
So redet etwa alle (hallesche) Welt zwar von Glaucha, aber auf der Karte Halles geht das große Wohngebiet südlich des Franckeplatzes lediglich im großräumigen, unspezifischen Stadtviertel „Südlichen Innenstadt“ unter. Auch dies möchte die Verwaltung ändern und bekannte Quartiere auf dem Stadtplan eintragen.
Historische Ortsnamen als Vorlage
Ausgangspunkt war, dass der Stadtrat vor zwei Jahren auf FDP-Antrag das Mühlwegviertel rückbenannt hatte. Nun sollen weitere bekannte Gegenden einen offiziellen Namen bekommen. Längst auch im behördlichen Gebrauch, nur eben noch nicht im Stadtplan geführt, sind etwa die Bezeichnungen Altstadt, Gottfried-Keller-Siedlung, Freiimfelde, Gesundbrunnen, Industriegebiet-Nord, Landrain, Saaleaue und Thaerviertel. Für andere Stadtgebiete sollen die Namen erst noch gefunden werden. Dabei dienen die historische Ortsnamen. als Vorlage: Neben Glaucha und Klaustorvorstadt könnten dies Granau (Nietleben), Neumarkt und Passendorf sein. Längst gebräuchlich unter den Hallensern sind außerdem Charlottenviertel, Gartenstadt Nietleben, Leuchtturmsiedlung, Lutherviertel, Medizinerviertel, Rosengarten, Vogelweide und Weinberg-Campus.
„Mit dem Eintrag in den amtlichen Stadtplan soll für die Bürger eine nachhaltige identitätsstiftende Wirkung erreicht werden“, heißt es im Stadtratrats-Beschlussvorschlag. Demnächst soll dazu auch eine Bürgerbeteiligung starten: Die Hallenser können sich zu den Bezeichnungen äußern und auch weitere Vorschläge unterbreiten. (mz)