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Stadtpokal Stadtpokal: Der Pott geht in die Heide

Von max zeising und ronny banas 03.05.2013, 20:46
Marcel Bennewitz in gewohnter Manier: Treffsicher schiebt Dölaus Stürmer den Ball an ESG-Schlussmann Jan Thielscher vorbei.
Marcel Bennewitz in gewohnter Manier: Treffsicher schiebt Dölaus Stürmer den Ball an ESG-Schlussmann Jan Thielscher vorbei. eckehard schulz Lizenz

halle/Merseburg/MZ - Das Finale um den halleschen Stadtpokal war eigentlich schon vor dem Anpfiff entschieden. Zumindest stimmungsmäßig. Stadionsprecher Andreas Jahnecke forderte die Fangemeinschaften der beiden Teams auf, sich lautstark bemerkbar zu machen. Und während die Anhänger der ESG Halle nur schwer zu hören waren, erfüllten die zahlreichen Dölauer das Stadion am Zoo mit lautem Jubel. Sogar auf der Gegentribüne, die selbst bei Heimspielen des VfL Halle 96 oft verwaist ist, hatte sich eine Gruppe junger Dölau-Fans eingefunden und feuerte ihre Mannschaft bedingungslos an. „Ich würde sagen, der Stadtpokal ist schon vergeben“, witzelte Andreas Jahnecke darauf. Und wenn man sich die Überlegenheit der Blau-Weißen im Ligabetrieb vor Augen hält, dann hätte man davon ausgehen können, dass die 90 Minuten Fußball ähnlich einseitig sein würden. Doch die ESG erwies sich als harter Gegner, Dölau gewann nur 1:0.

Kretzschmar bereitet Siegtor vor

Schon in der Anfangsphase entwickelte sich ein verteiltes Spiel. Die erste Möglichkeit hatten die Eisenbahner, doch Marcus Polembersky setzte seinen Freistoß in der zwölften Minute über das Tor. Dann gingen die Dölauer mit ihrer ersten Chance in der 17. Minute in Führung: Kapitän Andreas Kretzschmar setzte zum Sololauf an, umkurvte mehrere Gegenspieler und legte quer auf Alexander John. Der gab die Kugel weiter an den Fünfmeterraum, wo Marcel Bennewitz goldrichtig stand und den Ball zum 1:0 versenkte. Da war sie also wieder, die Co-Produktion des besten Sturm-Duos der Landesklasse: Andreas Kretzschmar leitete ein, Marcel Bennewitz schloss ab.

In der Folgezeit übernahmen die Blau-Weißen die Spielkontrolle, ohne sich weitere Großchancen herauszuspielen. Mit 1:0 ging es in die Halbzeitpause.

Im zweiten Durchgang hätte dann wiederum Bennewitz das Spiel entscheiden können. In der 50. Minute wurde er steil geschickt und schloss ab. Die Zuschauer jubelten schon, doch der Ball ging daneben. Nur zwei Minuten später ließ er nach einem Einwurf eine weitere Großchance liegen. Das hätte sich beinahe gerächt: Nach einer Stunde tauchte plötzlich Steffen Fischer im Dölauer Strafraum auf, behauptete sich gegen Torhüter Markus Apel und legte quer auf Kapitän Jan Tiffert, doch dessen Kunststück - ein Seitfallzieher - blieb ohne Belohnung. Und da auch die zweite große Möglichkeit nach Jan Tifferts Alleingang in der 78. Minute nicht genutzt wurde, blieb es letztlich beim knappen Sieg der Dölauer, die ihrer Freude nach dem Schlusspfiff freien Lauf ließen.

„Wir alle wollten den Sieg“, jubelte Marcel Bennewitz, „da ist es egal, wer das Tor schießt.“ Und Trainer Frank Schnerr, der sich der Sektdusche nicht entziehen konnte, sagte: „Wir waren vielleicht ein bisschen schärfer auf den Erfolg.“ Doch er hatte auch ein großes Lob für den Gegner übrig: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Die ESG hätte auch den Ausgleich machen können.“

Letztlich war der Pokal, den Dölaus Kapitän Andreas Kretzschmar in die Höhe reckte, aber der Beweis für die Dominanz der Blau-Weißen in dieser Saison.

Zwei Fehler entscheiden

Beim Finale um den Saalekreispokal im Merseburger Stadtstadion gab es derweil ein paar Tore mehr zu sehen. Die LSG Ostrau besiegte den TSV Leuna mit 3:1. Allerdings wurde der Ostrauer Sieg durch gleich mehrere Leunaer Missgeschicke begünstigt.

Beim Stand von 1:1 - Toni Feist brachte Leuna in der 15. Minute in Führung, Martin Cioch glich in der 52. Minute aus - unterlief zunächst dem Leunaer Karsten Arndt ein haarsträubender Fehler in der Abwehr, den Ostraus Lukas Jahnel eiskalt ausnutzte (67.). Keine zehn Minuten später leistete sich Ronny Goloiuch im Leunaer Gehäuse einen kapitalen Bock. Das Ergebnis war das 3:1 (75.) durch Steve Backhaus. Damit war das Spiel entschieden und die LSG Ostrau konnte den Pokalsieg feiern.

Ostraus Ramo Jach im Duell mit Leunas Toni Feist (rechts)
Ostraus Ramo Jach im Duell mit Leunas Toni Feist (rechts)
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