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Städtepartnerschaft Städtepartnerschaft: Visaginas sucht Austausch mit Halle

Von Silvia Zöller 07.08.2013, 07:29
Visaginas wurde erst 1975 errichtet.
Visaginas wurde erst 1975 errichtet. Werner Piontek Lizenz

HAlle/MZ - Energie, Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Bildung und Wissenschaft sowie Sport - das sind die Gebiete, auf denen sich Vertè Irena Rokickaité eine Zusammenarbeit mit der Stadt Halle wünscht. Die Bürgermeisterin der litauischen Kleinstadt Visaginas bittet in einem Brief an den Stadtrat von Halle um die Unterzeichnung einer Städtepartnerschaft. „Unser Krankenhaus und ihr Krankenhaus St. Elisabeth sind ein großartiges Beispiel für die gute Zusammenarbeit seit 1993“, betont die erste Frau von Visaginas. Denn seit über zwanzig Jahren werden unter der Regie des früheren Wirtschaftsleiters der Klinik, Werner Piontek, Hilfslieferungen in die Stadt im Nordosten Litauens gebracht.

Was aus der Anfrage wird, entscheidet sich frühestens im September, sagt Stadtratsvorsitzender Harald Bartl (CDU). „Ich werde den Brief Ende August in die Fraktionen geben, damit eine Meinung gebildet werden kann“, erklärt er die nächsten Schritte. Allerdings sieht Bartl nicht viele Chancen für eine weitere Städtepartnerschaft, da Halle bereits mit sieben Städten offizielle Kontakte hat; dazu gibt es Städtefreundschaften mit Hildesheim und Coimbra in Portugal. Schon zu diesen sei es schwer, Kontakte aufrechtzuerhalten, weil Mittel etwa für Reisen oder Schülerbegegnungen einfach nicht vorhanden sind.

In Visaginas dagegen hat man große Hoffnungen. „Die Zusammenarbeit mit der deutschen Stadt wäre für Visaginas bei der Lösung der Probleme der Arbeitslosigkeit, der Auswanderung und der Neuansiedlung von Industrie sowie des Ausbaus von Tourismus, Sport, Bildung und Kultur sehr wichtig“, heißt es in einem Beitrag der litauischen Zeitung „Sugardas“. Gerade durch die langen Kontakte zu Mitarbeitern des Elisabeth-Krankenhauses seien freundschaftliche Beziehungen entstanden und bereits 22 Ärzte aus Visaginas seinen zur Weiterbildung in der Saalestadt gewesen. „Die Zusammenarbeit zwischen beiden Städten würde gemeinsame EU-Projekte ermöglichen“, heißt es weiter in dem Zeitungsartikel.

Am 2. Oktober startet der Hallenser Werner Piontek - freilich unabhängig von einer Entscheidung - mit dem nächsten Hilfstransport für das Krankenhaus in Visaginas, das immer wieder mit Geräten und Material beliefert wird, das hier aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr benötigt wird. Ein gutes Dutzend Freiwilliger wird die fast 1 400 Kilometer lange Tour mit dem 40-Tonner begleiten. Pionteks Engagement für die Stadt wurde bereits 2009 geehrt: Seitdem ist der heute 68-Jährige Ehrenbürger von Visaginas.