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Stadtentwicklung Stadtentwicklung: Schuttberge auf dem Hermes-Areal

Von Michael FalgoWski 02.08.2013, 21:07

HALLE/MZ - Nur das für das Stadtbild wichtigste und schönste Gebäude bleibt stehen: Die 1910 gebaute bekannte Hermes-Fabrik aus rotem Backstein. Gerade hat die Kunsthochschule Burg Giebichenstein den Mietvertrag um weitere drei Jahre verlängert. Ansonsten aber breiten sich Schuttberge aus auf dem einstigen Betriebsgelände des „VEB Hermes Druck- und Papierverarbeitung“ am Dessauer Platz. Wie von Projektentwickler und Investor Gunnar Haberstroh angekündigt, haben die Abrissarbeiten vor einigen Wochen begonnen. Bis Ende August sollen alle Werkhallen und Gebäude beseitigt sein, um Platz für den Neubau eines Einkaufsparks zu schaffen.

Den baut Edeka Minden Hannover bis Sommer oder Herbst nächsten Jahres. Auf dem 3,4 Hektar großen Areal wird unter anderem ein Edeka-Center mit 3 800 Quadratmetern Verkaufsfläche und einem Getränkemarkt entstehen - mit rund 150 Arbeitsplätzen.

Bereits abgerissen ist etwa die 2 500 Quadratmeter große Halle, die bis 1990 dem NVA-Transportbataillon Halle diente. Nur noch ein kleiner Teil steht noch von der hellblauen, zweigeschossigen Produktionshalle, in dem noch bis Mitte der 1990er Jahre für eine Nachfolge-GmbH ein gewaltiger Schulheft-Automat die deutschlandweit bekannten Hermes-Hefte herstellte - bis ein Konkurs das Ende der Hermes Druck- und Papierverarbeitung in Halle besiegelte. Zuletzt hatte Hermes in Halle noch 25 Mitarbeiter, in den Blütezeiten des VEB waren es rund 500.

Immerhin wird mit dem Edeka-Markt ein lange vernachlässigter Stadteingang Halles wieder aufgewertet. Es war ein langer Weg: Schon vor 14 Jahren begann das Genehmigungsverfahren für einen SB-Einkaufspark. Der Stadtrat hatte dem 12,5-Millionen-Euro-Projekt am Dessauer Platz erst im vergangenen Jahr zugestimmt. Die Stadt hatte vor Jahren mit dem Landesverwaltungsamt gestritten, das das Projekt gestoppt hatte.

Zuletzt hatten dann die IHK und der Verband der Kaufleute Kritik geäußert. Sie befürchten negative Auswirkungen auf die Innenstadt. Zudem stritten Stadt und Investor um den Bau der Zufahrtsstraßen. Für 810 000 Euro wird nun eine zusätzliche Linksabbieger-Spur gebaut, die von der Paracelsusstraße abgehen wird.