Stadtentwicklung Stadtentwicklung: Halles neuer Riebeckplatz

Halle (Saale)/MZ - Rund 25 000 Fußgänger überqueren täglich den Riebeckplatz. Sie sehen unsanierte Neubauten an der Franckestraße und am Eingang zur oberen Leipziger Straße verfallene Hausfassaden sowie etliche Läden auf Ramsch-Niveau. Die leerstehenden Geschäfte im Rondell unter den Hochstraßen-Brücken passen in das Bild des verkehrsreichen Platzes. Kurz: Der für immerhin 35 Millionen Euro aufwendig umgestaltete Stadteingang „Riebeckplatz“ hinterlässt noch immer einen einigermaßen verheerenden Eindruck. Doch nun endlich tut sich wieder etwas am Riebeckplatz.
Nach dem Abriss der beiden -Hochhäuser soll am Riebeckplatz endlich auch wieder gebaut werden. Ab Juni beginnt die kommunale Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG) mit der Sanierung der beiden Hochhäuser an der Franckestraße. Bis Dezember werden Dächer, Fenster und Fassaden erneuert beziehungsweise gedämmt.
In beiden Gebäuden befinden sich insgesamt 144 Wohnungen. „Die Gebäude sollen sich an die Gestaltung der Nachbargebäude des Landeslehrerinstitutes LISA, dem ehemaligen Haus des Lehrers, und an das Maritim-Hotel anpassen. Die Fassade ist mit vertikalen blauen Farbstreifen gegliedert“, so HWG-Sprecher Steffen Schier. Auch direkt am Eingang zur Leipziger Straße, hinter dem Gebäude Landeslehrerinstitut, sollen zwei Schandflecke verschwinden. Die Fassade des verfallenen ehemaligen CDU-Verlagshauses „Neuer Weg“ gleich neben dem Landes-Lehrerbildungsinstitut wird saniert. Zumindest hat die neue Eigentümerin bereits Städtebaufördermittel beantragt, um demnächst die Jugendstil-Fassade zu sanieren. Das betrifft auch die ebenfalls denkmalgeschützte Fassade des sich anschließenden ehemaligen Gebäudes der CDU in der Franckestraße 11, in dem heute noch Setz-Maschinen stehen. Die Treuhand hatte das Gebäude Anfang der 1990er Jahre sichern lassen, doch die Fassade bröckelt seither. Die Kommune hatte im vergangenen Jahr den Bereich obere Leipziger Straße eigens in ihr Förderprogramm zu Gebäudesicherung aufgenommen.
Supermarkt soll abgerissen werden
Gegenüber treibt die HWG indes weiter ihr Projekt eines Wohn- und Geschäftshauses am Edeka-Supermarkt voran. Anfang nächsten Jahres soll das jetzige Gebäude samt Supermarkt weggerissen werden. Insgesamt 15 Millionen Euro soll der geplante neue Komplex kosten. Neben einem Supermarkt und Gewerbeflächen sollen 100 kleine Wohnungen entstehen. Gegenwärtig wird der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs nachgebessert. Die Stadt hatte gefordert, niedriger zu bauen.
Perspektivisch will aber auch die Kommune selbst den Riebeckplatz aufwerten. Die Stadt würde gerne ihr neues Verwaltungsgebäude für bis zu 600 Mitarbeiter anstelle des abgerissenen Nordturms bauen. Bis 2018. Die Finanzierung ist völlig ungewiss. Noch in diesem Jahr soll der Stadtrat zudem über ein neues Leitbild Riebeckplatz beschließen, das künftige Gestaltungsziele festlegt. Bis Mittwoch können Hallenser auf der städtischen Internetseite Ideen einbringen.
Auch die bisher nur halbvermietete Rondell-Ladenzeile könnte eine Perspektive haben. Offenbar soll die HWG für eine Belebung sorgen. Nach MZ-Informationen verhandeln die Stadt und der Geschäftsführer der HWG mit dem Eigentümer der Rund-Passage.