Stadtbau AG kauft altes Jugendamt Stadtbau AG kauft altes Jugendamt: Leipziger Allerlei mit Halles Immobilien

Halle (Saale) - Am Abend, wenn der Alltagstrubel dem Feierabend weicht, ist es am Thomas-Müntzer-Platz idyllisch ruhig. Kein Wunder, dass sich die Stadtbau AG aus Leipzig für dieses Fleckchen im Paulusviertel interessiert. Nun hat das Unternehmen dort Nägel mit Köpfen gemacht und nach langen Verhandlungen mit der Stadt am 16. Juni das ehemalige Jugendamt in der Schopenhauerstraße übernommen. Der Kaufpreis soll nach MZ-Informationen bei rund 1,6 Millionen Euro liegen.
Im ehemaligen Jugendamt sollen Wohnungen entstehen
„Die Lage bietet ein herrliches Wohnumfeld im begehrten Paulusviertel“, sagt Projektleiterin Susanna Rieckmann. Das Gebäude wurde Ende der 1930er Jahre errichtet, ist nach wie vor ansehnlich und keine Ruine. In der zweieinhalb- bis viergeschossigen Immobilie sollen Wohnungen entstehen, in welcher Art und Preisklasse, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Die parkähnliche Grünanlage neben dem Komplex will die Stadtbau AG erhalten. Hier plant der Investor bis 2019 einen neuen, öffentlich zugänglichen Spielplatz.
Das Gebäude in der Schopenhauerstraße ist eines von mehreren Projekten der Stadtbau AG in Halle. Der Firma gehören das alte Vermessungsamt in der Maximilian-Gorki-Straße und die einstige Förderschule am Jägerplatz. Auch in dem Objekt in der Gorki-Straße sollen Wohnungen entstehen. Die Schule am Jägerplatz könnte eine Bildungsstätte mit einer internationalen Profilierung werden - wenn die Stadtbau AG die notwendigen Partner findet.
„Wir freuen uns, mit unserer Erfahrung zur Sanierung historischer Bausubstanz in Halle beitragen zu können“, erklärt Rieckmann. Die Stadtbau AG hat in 25 Jahren laut eigener Vita über 450 Bauprojekte umgesetzt.
Interesse besteht auch an Sanierung der Hochhausscheibe A in Neustadt
Mit Spannung wird in Halle zudem verfolgt, was sich die Sachsen für jene sieben Grundstücke im Charlottenviertel einfallen lassen, die die AG im vergangenen Jahr von der Stadt erworben hatte. Man erstelle mit der Stadt ein umfassendes Bebauungskonzept, das alle Flächen einbeziehe, auch jene, die der Stadtbau AG (noch) nicht gehören. Es würden Gespräche mit diesen Eigentümern laufen. Mehr sagt die Stadtbau nicht dazu.
Außerdem bestätigen die Leipziger ihr Interesse an einer Sanierung der Hochhausscheibe A in Halle-Neustadt, sollte die Immobilie zu einem zentralen Verwaltungssitz werden. Mit derartigen Projekten habe man Erfahrung und daher könne man sich ein Engagement grundsätzlich vorstellen. (mz)