Sportfischen Sportfischen: Hallenser verteidigen WM-Titel
HALLE/MZ. - Zwei weitere amtierende Weltmeister aus den Reihen der Saalestädter sind weniger bekannt: Christian Richter und Jörg Duckstein wurden im November bei der Klub-Weltmeisterschaft im Brandungsangeln in Kühlungsborn an der Ostsee mit ihren Teamkollegen Erste. Jetzt bereiten sich beide auf die Titelverteidigung vom 2. bis 8. Mai in Portugal vor.
Teilnahme ist teures Vergnügen
Der 25-jährige Richter und sein 44-jähriger Sportfreund Duckstein haben derzeit alle Hände voll zu tun, Sponsoren für ihre Reise nach Portugal zu finden, die Ausrüstung zu komplettieren und sich über die Angelei an der Atlantikküste zu informieren. Inklusive Busanreise, Startgebühr, Ausrüstung und Unterkunft ist die WM-Teilnahme mit Kosten von mindestens 1 000 Euro pro Nase ein teures Vergnügen. "Wir werden bereits eine Woche vorher anreisen, um ums auf den Wettkampf vorzubereiten", sagt Richter. Es gelte, den Küstenverlauf, Strömungen, Wassertiefen und die Fischarten in Portugal zu erkunden. Auf das Glück allein könne man sich nicht verlassen.
Beim Brandungsangeln werfen die Akteure mit um die vier Meter langen Ruten den Köder bis zu 200 Meter weit aus. Die Ruten werden dann senkrecht in eine Stützvorrichtung gesteckt. Beißt ein Fisch an, wird das durch ein Wackeln an der Rutenspitze signalisiert. Auf diese Weise zogen Richter, Duckstein und vier weitere Angler aus Sachsen-Anhalt im November die meisten Fische aus der Ostsee: Dorsche und Plattfische. Als Team des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt hatten sich die Sechs 2008 bei der deutschen Meisterschaft für die Klub-WM 2009 qualifiziert. In Kühlungsborn waren Richter & Co. neben einem aus Schleswig-Holstein als zweites deutsches Team ins Rennen gegangen. Und nicht nur die Norddeutschen wurden geschlagen: Auch die Angler der 15 anderen Mannschaften unter anderem aus Holland, Spanien, Frankreich, Belgien und Großbritannien hatten das Nachsehen. Teams aus Brasilien und Kanada hatten die WM aus Kostengründen absagen müssen.
Immer wieder Taktik anpassen
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Richter, der als Gas- und Wasserinstallateur arbeitet, angelt seit 17 Jahren. Organisiert ist er in der Ortsgruppe Peißen. "Mein bisher größter Fisch war ein 97 Zentimeter langer Wels aus der Saale", berichtet er. Duckstein ist seit 32 Jahren Petrijünger und Mitglied eines Merseburger Vereins. Vor zwölf Jahren wandte sich der Berufskraftfahrer dem Meeresangeln zu. Was ihn daran reizt? "Immer wieder müssen Technik und Taktik den Bedingungen in der Brandung angepasst werden. Das ist eine Herausforderung", erklärt Duckstein.