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SPD in Halle SPD in Halle: Ex-OB Ingrid Häußler will wieder mitmischen

Von Jan-Ole Prasse 22.06.2015, 21:32
Ehemalige Rathaus-Chefin in Halle, Ingrid Häußler.
Ehemalige Rathaus-Chefin in Halle, Ingrid Häußler. Meinicke/Archiv Lizenz

Halle (Saale) - Es ist das politische Comeback des Jahres in Halle. Die ehemalige Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) will wieder in der Kommunalpolitik mitmischen. Am 4. Juli soll sie auf dem SPD-Parteitag zur stellvertretenden Vorsitzenden des Stadtverbandes gewählt werden. Dies bestätigte Häußler auf MZ-Anfrage. „Ich bin vom Vorsitzenden gefragt worden, ob ich mir das vorstellen könnte“, sagte die 71-Jährige. Geplant ist, dass Häußler die bisherige Stellvertreterin Katharina Hintz beerbt, die nicht erneut für den Posten kandidieren wird.

Häußler soll langjährige Erfahrung einbringen

Nach dem Willen des Stadtverbandsvorsitzenden Christian Weinert soll Häußler ihre langjährige kommunalpolitische Erfahrung in den sehr jungen SPD-Vorstand einbringen. Der hatte bei der Wahl vor zwei Jahren ein Durchschnittsalter von gerade einmal 30 Jahren. „Natürlich geht es darum, ein breites Altersspektrum abzubilden“, sagte Weinert auf MZ-Anfrage. Häußler habe eine Tiefenkenntnis des Rathauses und der Kommunalpolitik wie kaum jemand sonst.

Die anderen ehemaligen Oberbürgermeister von Halle haben sich nach ihrer Amtszeit weitgehend aus der Kommunalpolitik zurückgezogen. Klaus-Peter Rauen (CDU), der von 1991 bis 2000 die Geschicke der Stadt leitete, war nach seinem Ausscheiden aus dem Amt wieder als Anwalt in Halle tätig. Zudem engagierte er sich ehrenamtlich. So übernahm Rauen den Vorsitz im Kuratorium „1200 Jahre Halle an der Saale“, das das Stadtjubiläum im Jahr 2006 vorbereitete. Politisch meldete er sich in Halle nur noch ab und an zu Wort - beispielsweise per Leserbrief in der MZ. Der heute 80-Jährige wohnt mittlerweile wieder im Rheinland.

Häußlers Nachfolgerin als Oberbürgermeisterin, Dagmar Szabados (SPD), engagiert sich seit ihrem Ausscheiden als OB bei der Telefonseelsorge in Halle. Die heute 67-Jährige leitete von 2007 bis 2012 das Rathaus. Zuvor war sie seit 1990 Beigeordnete in Halle, zunächst für Wirtschaft und Umwelt, anschließend für Gesundheit und Soziales. Innerhalb der SPD ist Szabados nur noch als einfaches Mitglied aktiv. Sie wohnt heute in Lettin. (jop) 

Zu ihren konkreten politischen Vorstellungen als stellvertretende Vorsitzende wollte sich Häußler nicht äußern. „Zunächst muss ich erstmal gewählt werden. Im Übrigen hängt das sehr von den tagesaktuellen Themen in der Stadtpolitik ab“, sagte sie. Das gelte auch für ihren Umgang mit ihrem Nachfolger im Amt, Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). Ihre weiteren ehrenamtlichen Funktionen wolle sie weiterführen. „Ich denke nicht, dass die Parteiarbeit so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass ich das nicht mehr schaffe“, sagte Häußler.

"Sie wird wichtige Impulse geben"

Der Schritt zurück in die vordere Reihe der Kommunalpolitik wird auch von dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Johannes Krause, begrüßt. „Sie wird wichtige Impulse geben, weil sie sowohl die Kommunalpolitik als auch die Sachzwänge im Rathaus aus eigener Anschauung sehr gut kennt“, sagte er auf MZ-Anfrage. Auch der SPD-Stadtrat Detlef Wend verspricht sich neue Impulse von Häußler: „Das ist eine bemerkenswerte Entscheidung. Es ist schön, wenn sich jemand, der von Amt und Würden befreit ist, wieder in die Kommunalpolitik einmischt.“