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Sonderöffnungszeiten der Geschäfte Sonderöffnungszeiten der Geschäfte: Center melden Ansprüche an

Von Heidi Pohle 15.01.2002, 17:45

Halle/MZ. - Ginge es nach den Vorstellungen der Händler der Innenstadt, würden die Sonderöffnungszeiten für dieses Jahr - nach dem Gesetz sind vier verkaufsoffene Sonntage und sechs lange Samstage in Verbindung mit Veranstaltungen möglich - so gut wie feststehen. Doch diesmal wollen auch die Kaufleute aus den zur Stadt gehörenden Einkaufscentern von diesen Kundenmagneten weitaus stärker als bisher profitieren. Eine erste Beratung im Rathaus brachte keine Einigung; Runde zwei steht Ende des Monats an.

Nach den Worten von Siegfried Mahlert vom Verband der Kaufleute favorisieren die City-Händler das Salzfest am 22. September und das MZ-Stadtspiel im Herbst für vorerst zwei verkaufsoffene Sonntage. "Als lange Samstage könnten wir uns den 23. März (Ostermarkt), den 11. Mai (Blumenmarkt), den 15. Juni (Händelfestspiele), den 27. Juli (Sommer in der City), den 2. November (Busfahrertreffen) und den 23. November (City-Tag) vorstellen", sagte er. Mit diesen Aktionen soll die Innenstadt gestärkt werden. "Wenn Center mitmachen, bringen die zusätzlichen Öffnungszeiten der City nicht mehr viel."

Das sehen Center-Manager anders. So ist Detlef Rolle vom Neustadt-Centrum der Auffassung, dass "Sonderöffnungszeiten nicht nur eng begrenzt gelten dürfen". Er hat deshalb für die langen Samstage ebenfalls sechs Vorschläge gemacht, "von denen sich zwei mit denen der City-Händler decken - 23. März und 23. November". Auf alle Fälle will er zum Neustadtfest im September die Sonderregelung in Anspruch nehmen. Ähnlicher Auffassung ist der Chef vom Saale-Center, Lutz Mühlbach. "Gleiches Recht für alle", meint er. Was nicht heiße, dass er die gesamte Palette in Anspruch nehmen wolle, sondern "nur jene Tage, die für uns sinnvoll sind". Hans-Jörg Kleinow, Center-Manager vom Halleschen Einkaufspark Bruckdorf, findet, dass die Zentren an der Peripherie zu Halle gehören. So sollten sie die selben Chancen haben, die die City beanspruche. Gehe es doch darum, Kaufkraft hinzuzugewinnen. Vom Kaufland Südstadt war am Dienstag keine Aussage zu bekommen.

Umland-Kunden anzulocken sei auch das Anliegen der Stadt, sagt Wirtschaftsdezernent Hans-Dieter Walter. Ziel der Beratungen sei es, die Termine frühzeitig zu koordinieren und einen Konsens zu finden, wobei die City Schwerpunkt bleibe. Dass alle Beteiligten an einem Tisch sitzen, sei ein Schritt nach vorn. Er sieht gute Chancen einer Einigung.

Hans-Joachim Fritze, Stellvertretender Vorsitzender der City-Gemeinschaft, macht jedoch unmissverständlich deutlich, dass die meisten Stadtfeste Tradition seien, die die Citygemeinschaft mit begründet habe. "Deshalb halten wir daran fest." Ob die Termin-Vorschläge der City-Händler Wirklichkeit werden, darüber entscheidet letztlich das Regierungspräsidium.