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"Shrek"-Esel auf halleschem Eselsbrunnen "Shrek"-Esel auf halleschem Eselsbrunnen: Neuer Esel entzückt sogar Super RTL

Von Peter Godazgar 21.04.2015, 08:04
Mit frischen Rosen und breitem Grinsen: der neue Esel.
Mit frischen Rosen und breitem Grinsen: der neue Esel. Silvio Kison Lizenz

Halle (Saale) - Kaum ist er da - schon ist er berühmt. Bald vielleicht sogar berühmter als sein Vorgänger? Die Rede ist, na klar, vom neuen Esel auf dem Alten Markt. Der steht dort seit dem Wochenende, grinst die Passanten breit an und ist quasi zum Vertreter für den beschädigten Original-Esel geworden. Unbekannte hatten dem Grautier schon vor geraumer Zeit den Schwanz abgeschlagen. Vergangene Woche scheiterte der Versuch von Dieben, das Denkmal komplett abzumontieren. Die Stadt ließ die Skulptur daraufhin in Sicherheit bringen.

Eindeutig nachempfunden wurde der neue Esel jener wasserfallartig plappernden Nervensäge, die in dem Animationsfilm „Shrek“ den grünen Oger auf seinen Abenteuern begleitet.

„Witziger Hingucker“

In den sozialen Medien hat der neue Esel in kürzester Zeit viele Fans gewonnen. In einer Online-Umfrage der MZ urteilten bis zum gestrigen Redaktionsschluss weit mehr als die Hälfte der Teilnehmer: Der neue Esel sei doch ein „witziger Hingucker“ und solle dauerhaft auf dem Sockel bleiben. Knapp 60 Prozent finden das Original besser - und nur fünf Prozent lehnen den neuen Esel ab. „Als Interimsesel zeugt er vom Humor der Halloren, Hallenser und Hal(l)unken“, schreibt etwa ein Facebook-Nutzer, während ein zweiter kurz und bündig urteilt: „Großartige Aktion“. Und ein dritter meint: „Ein bisschen Spaß muss sein.“

Und was ist mit dem Copyright?

Indes wirft eine weitere Facebook-Kommentatorin die Frage nach dem Copyright auf. Liegt tatsächlich eine Verletzung des Urheberrechts vor? Produzent des Films war das unter anderem von Steven Spielberg gegründete Dreamworks-Studio. Im deutschsprachigen Raum kümmert sich der Kölner TV-Sender Super RTL als Lizenzagentur für Dreamworks um die Vermarktung von Shrek und seinem vorlauten Begleiter. Dort sieht man die Sache aber gelassen. Der „Director Sales & Marketing“, Jörg Nommensen, sieht jedenfalls keinen Grund für eine Urheberrechtsklage, im Gegenteil: Er findet die Idee, das ramponierte Original vorübergehend durch die berühmte Film-Kopie zu ersetzen, ausgesprochen kreativ: „Ich finde die Idee prima, dass unser Esel solange als Platzhalter dient, bis die echte Figur wieder instand gesetzt ist.“

Shrek-Fan-Paket zu gewinnen

Mehr noch: Eine so große Fan-Liebe müsse doch belohnt werden, sagt Nommensen - und stellt den Schöpfern des Esels, so sie sich denn melden, ein Shrek-Fan-Paket in Aussicht.

Ein Übergangsesel bleibt der neue Esel dennoch: Spätestens mit Beginn der Händel-Festspiele soll der alte Esel wieder auf seinem Sockel stehen. (mz)