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Schmuckgestaltung in Halle Schmuckgestaltung in Halle: Esel im Miniformat

Von Silvia ZÖller 27.02.2014, 20:18
Die kleine Figur hat alle Details, auch den Müllersack. Ein Granat symbolisiert die Rosen, auf denen der Esel geht.
Die kleine Figur hat alle Details, auch den Müllersack. Ein Granat symbolisiert die Rosen, auf denen der Esel geht. Felix Adler Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Sie sind nur eineinhalb Zentimeter lang und acht Millimeter hoch. Und sie sind Stadtgeschichte, mit der man sich schmücken kann: Die Burg-Absolventin Karoline Peisker hat die hallesche Legende vom Esel, der auf Rosen geht, in einer Schmuckkollektion aufgegriffen. Die silbernen Mini-Esel baumeln an einer Halskette, an Ohrringen und zieren einen Ring. „Es gibt viele Esel-Liebhaber, nicht nur in Halle“, hat die 35-Jährige bemerkt. Denn auch in Leipzig oder Quedlinburg haben die kleinen Schmuckstücke schon Abnehmer gefunden.

Die Idee zu der Reihe mit dem störrischen Tier ist schon ein paar Jahre alt: Als Karoline Peiskers Bruder 2009 geheiratet hat, hat sie das Brautpaar mit einem Hochzeitsring überrascht. Auf dem hatte sie den Esel als das Symbol für die Heimatstadt ihres Bruders und einen Löwen angebracht. Denn ihre Schwägerin stammt aus Jerusalem, die den Löwen im Wappen hat. Den Entwurf nur einmal verwenden? „Ich fand es schade um die schöne, ziselierte Miniatur des Esels und habe daher eine Form gebaut“, erzählt die Schmuckgestalterin, die sich schon im Studium für Tierformen erwärmen konnte. Ihre Diplomarbeit ist ein Armreif aus Bronzekugeln, auf dem eine Elster und ein Schwein sitzen.

Für die Schmuckgestalterin ein Sympathiepunkt

Aus dem Unikat des Hochzeitsrings ist eine Schmuck-Kleinserie geworden, bei der die Künstlerin auch immer wieder variiert. Zwar ist es immer derselbe Esel, der den Müllersack auf dem Rücken trägt. Aber mal wird er noch geschmückt durch einen roten Granatstein in Anlehnung an das Rot der Rosen, dann wieder mit einem geheimnisvollen Mondstein. Vorlage für das Grautier war natürlich das Original am Eselsbrunnen, verrät Karoline Peisker.

Denn auch die Sage um den Esel und den Müllerburschen, der unverhofft vom Volk mit einem Rosenregen begrüßt wird, weil der Kaiser einen anderen Weg genommen hat - das ist für die Schmuckgestalterin ein Sympathiepunkt. „Der Esel ist überhaupt ein unterschätztes Tier, er wird nicht ausreichend gewürdigt“, sagt sie. Denn seine Eigenschaften seien doch bemerkenswert: Er trägt seinen Packen eisern auf dem Rücken. „Und dass er auch störrisch ist, macht ihn doch sympatisch“, so Karoline Peisker.

Neben ihr haben sich noch weitere Künstler in Halle mit dem Thema Esel beschäftigt. So zum Beispiel Dieter Gilfert, der die Illustrationen für das hallesche Sagenbuch „Der Saalaffe“ geschaffen hat. Auch darin kommt der Esel, der auf Rosen geht, vor. Als Bronze-Plastik hat der Bildhauer Carsten Theumer die Figur vom Müllerburschen mit seinem Esel geschaffen. Seit 2003 wird die 30 Zentimeter hohe Skulptur bei der Preisverleihung für den Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ an Ehrenamtliche aus Halle und dem Saalekreis vergeben.

Am 22. März findet die Gala zur Bürgerpreisverleihung „Der Esel, der auf Rosen geht“ im NT statt.

Karoline Peisker
Karoline Peisker
Felix Adler Lizenz