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Schülerprojekt in Halle zum Holocaust Schmetterlinge erinnern an getötete Kinder

Nach fünf Jahren ist das „Butterfly“-Projekt auf Halles Silberhöhe jetzt auch öffentlich sichtbar. Wo man es findet und was die Geschichte dahinter ist.

Von Katja Pausch 24.03.2024, 14:00
Schulsozialarbeiter Peter Müller vor dem Schmetterlings-Projekt auf der Silberhöhe
Schulsozialarbeiter Peter Müller vor dem Schmetterlings-Projekt auf der Silberhöhe Foto: Katja Pausch

Halle (Saale)/MZ. - Ein lange währendes Projekt hat nun seinen Abschluss gefunden – wenn auch nicht ganz so, wie es von dessen Initiator ursprünglich geplant war. Und doch ist Peter Müller, Schulsozialarbeiter an der Grundschule „Hanoier Straße“, froh: Im Rahmen der „Bildungswochen gegen Rassismus“ ist das berührende „Butterfly“-Projekt jetzt auch öffentlich eingeweiht worden und damit in der Öffentlichkeit sichtbar.

Jeder Schmetterling steht für ein Kind, das im Holocaust von den Nazis getötet wurde.
Jeder Schmetterling steht für ein Kind, das im Holocaust von den Nazis getötet wurde.
Foto: Katja Pausch

Müller hatte 2019 begonnen, mit Grundschülern – die inzwischen die Grundschule längst hinter sich haben – an dem „Butterfly“-Projekt zu arbeiten. Angeregt wurde Müller vom Projekt „The Butterfly Project Now – Remembrance and Hope“ mit Sitz in San Diego (USA), zu dem der engagierte Schulsozialarbeiter einen Kontakt aufgenommen und über Jahre aufrechterhalten hat. Mit dem Kunst- und Bildungsprojekt soll weltweit an die 1.5 Millionen Kinder erinnert werden, die während des Holocaust getötet wurden. „Es geht dabei nicht nur um Erinnerung, sondern auch darum, aus dem Grauen des Holocaust zu lernen“, so Müller. Niemals dürfe sich so etwas wiederholen.

Eine Tafel an der Hauswand des Familienzentrums Schöpfkelle erzählt, was es m it dem "Butterfly"-Projekt auf sich hat.
Eine Tafel an der Hauswand des Familienzentrums Schöpfkelle erzählt, was es m it dem "Butterfly"-Projekt auf sich hat.
Foto: Katja Pausch

Im „Butterfly“-Projekt auf der Silberhöhe haben sich Schüler der Grundschule „Hanoier Straße“ mit dem Thema „Kinder im Holocaust“ auf kindgerechte Art und Weise beschäftigt. „Ziel ist es, Kinder stark gegen Hass, Antisemitismus, Intoleranz und Diskriminierung zu machen“, so Müller. So hat sich jedes Kind mit dem Schicksal eines der getöteten Kinder des Holocaust vertraut gemacht. Als Erinnerung wurden anschließend von den halleschen Grundschülern Schmetterlinge aus Keramik hergestellt und farbenfroh bemalt. „Insgesamt sind so 336 Schmetterlinge entstanden“, sagt Müller.

Er habe sich gewünscht, dass die Schmetterlinge dauerhaft an der Fassade der sanierten Grundschule „Hanoier Straße“ angebracht werden. Das sei nicht möglich gewesen, habe er erfahren. Nun steigen die Schmetterlinge, dank einer Finanzierung durch die Hallianz für Vielfalt, an der Hauswand des Familienzentrums Schöpfkelle in den Himmel.