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Schießsport Schießsport: Löbejüns Schützen mit eigener Anlage

07.04.2002, 16:35

Löbejün/MZ/mit. - Schießen ist nur etwas für Männer? Falsch. Bei der Schützengilde Löbejün 1699 treffen auch Frauen ins Schwarze. Zum Beispiel Carola Schotte. Die 39-jährige Löbejünerin ist amtierende Kreismeisterin in der Disziplin Kleinkalibergewehr. Nun haben sich die Trainingsbedingungen für sie und ihre Sportfreunde erheblich verbessert: Die Gilde, nach eigenen Angaben größter und ältester Schützenverein im Saalkreis, hat endlich einen eigenen Schießstand. Am Samstag wurde die Zehn-Bahn-Anlage in der Löbejüner Voigtei feierlich eingeweiht.

"Bisher sind wir zum Schießen nach Etteritz, Roßlau, Cochstedt, Rothenburg oder Halle gefahren", sagte Vorsitzender Reinhard Jäckel. Nahezu in Eigenleistung haben Jäckel und seine Mitstreiter die 8 400 Quadratmeter umfassende Anlage errichtet. Rund zwei Jahre hat der Bau des insgesamt etwa 75 000 Euro teuren Projekts gedauert. Fast 13 000 Euro flossen an Zuschüssen aus dem Stadtsäckel. Drei ortsansässige Firmen sponserten im großen Umfang Baustoffe.

"Wir haben in unseren Reihen Vertreter vieler Handwerksberufe, die beim Bau ordentlich mit angepackt haben", so Jäckel, der auch gestaunt hat, wie viel selbst die Fleischer unter den Schützen vom Bauen verstehen. "Ich habe fast alle Holzarbeiten und Verblendungen gemacht", erzählte Werner Boskugel, der einer dieser talentierten Metzger ist. Nebenbei ist er amtierender Schützenkönig. Und das zum zweiten Mal in Folge.

Neben Boskugel und Carola Schotte haben weitere Löbejüner Schützenkollegen Titel zu verteidigen. "Obwohl wir bislang keine Schießanlage hatten, sind wir der erfolgreichste Schützenverein im Saalkreis", sagte Vorsitzender Jäckel stolz. Acht Kreismeister-, zwei Landesmeister- sowie einen Titel als Saalkreis-Sportler des Jahres 2001 sprächen für sich.

Um erfolgreich zu bleiben, wollen die Löbejüner nun fleißig auf dem eigenen Schießstand üben. "Schön, dass die Anlage fertig ist", meinte Carola Schotte. "Ich werde sie intensiv nutzen." Neben dem Kleinkalibergewehr greift sie auch gern zur Schrotflinte beim Tontaubenschießen. "Dazu müssen wir aber nach wie vor nach Krosigk fahren."