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Salzfest in Halle Salzfest in Halle: Der Salzkönig aus Bulgarien

Von Katja p´Pausch 26.09.2015, 13:19
Halles OB Bernd Wiegand beim Salzfest.
Halles OB Bernd Wiegand beim Salzfest. Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Eigentlich könnte Lubomir Danailow schon ein wenig sauer auf Halle sein. Schließlich musste er seine Veranstaltung „Händels open“, die jeweils im Mai auf die Händelfestspiele eingestimmt hat, nach vielen Jahren wegen fehlender Unterstützung durch die Stadt aufgeben. Doch trotz des Aus für das Event auf dem Hallmarkt sagt Danailow: „Halle ist meine Stadt. Mein Herz schlägt immer für Halle.“ Schließlich veranstalte er die Feste, die er in der Saalestadt oder auch in der Region um Halle organisiere, für die Menschen, nicht für Stadtverwaltungen oder Institutionen. „Alles, was wir machen, soll den Leuten Freude bringen“, so Danailow, der meint: „Die Hallenser sind allesamt nette Menschen.“ Zumindest noch mit einem großen Volksfest ist der Event-Manager in Halle präsent: mit dem Salzfest. Das richtet Danailow bereits zum 21. Male aus. Damit hat das Fest schon Tradition, auch wenn die „kleine Schwester des Laternenfestes“ - so Danailow spaßeshalber - auf nicht ganz so viele Jahre zurückblicken kann wie das 80 Jahre alte Spektakel Ende August auf der Peißnitz.

Oft werde er gefragt, wie er denn ausgerechnet als gebürtiger Bulgare dazu käme, mit dem Salzfest hallesche Geschichte aufzuarbeiten. „Warum denn nicht?“, fragt Lubomir Danailow. Vielmehr sei es aus seiner Sicht so, dass die Hallenser gar nicht wüssten, welchen Schatz sie mit ihrer Historie, mit der Salzgewinnung und den Halloren eigentlich haben. „Das ist den Hallensern offenbar nicht so richtig bewusst“, meint Danailow. Dabei biete doch das Salzfest eine gute Gelegenheit, den Leuten zum einen die Geschichte ihrer Stadt, zum anderen aber auch Frohsinn und Unterhaltung nahezubringen.

Die Idee, mit dem Salzfest das weiße Gold der Stadt zu feiern, kam vor über 20 Jahren in Zusammenarbeit mit einigen Engagierten. „Die City-Gemeinschaft gab es damals noch nicht, wohl aber den Gedanken, etwas für die Belebung der Innenstadt zu tun und ein Stadtfest zu feiern“, erinnert sich der Macher. Allerdings sollte es schon ein Halle-typisches Fest sein - „ein Stadtfest, wie es überall gefeiert wird, fanden wir zu gewöhnlich“. Die Stadtgeschichte gab das Thema her und die Idee des Salzfestes war geboren. Allerdings sollte es ein Fest für alle sein, ein Fest, mit dem nicht nur die Salzwirker-Bruderschaft oder die Halloren etwas anfangen können. Danailow hat sich zum Beispiel dafür ausgesprochen, dass das beliebte Salzsieden der Halloren dort gezeigt wird, wo es auch Tradition hat: auf der Saline-Insel. „Früher haben wir mit großem Aufwand die Salzkote auf den Markt geschafft - heute gehen die Besucher eben dorthin“, so der Event-Experte. So werde auch das Verbindende zwischen der Stadt und den Salzwirkern deutlich.

Das Ende von „Händels open“ indes ist für Danailow nicht das gerne zitierte „Ende der Welt“. „Man muss auch loslassen können und anderes machen“, sagt der Vielbeschäftigte, der als Gastronom sowie mit seinem Spektakel mit „See in Flammen“ sowohl am Süßen See als auch an der Goitzsche alljährlich Tausende begeistert. Apropos Süßer See: Dorthin hat Danailow zwar seinen Wohnsitz von Halle aus verlegt - doch der Stadt bleibt er nicht nur beim Feste feiern treu. Wenn es seine Zeit erlaubt, trainiert der begeisterte Hobby-Fußballer zwei Mal in der Woche beim VfL 96 in der Alte-Herren-Mannschaft. Und klar, wenn noch ein wenig mehr Zeit übrigbleibt, rudert er auch gern mal über den See. Den hat er ja jetzt vor der Haustür.

Sein Herz schlägt für Halle Event-Manager Lubomir Danailow richtet zum 21. Male das Salzfest aus.
Sein Herz schlägt für Halle Event-Manager Lubomir Danailow richtet zum 21. Male das Salzfest aus.
Silvio Kison Lizenz