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Saalekreis Saalekreis: Müdes Material oder Pfusch?

Von kornelia privenau 12.12.2013, 21:15
Der Kita-Neubau in Reußen hat einen Wasserschaden.
Der Kita-Neubau in Reußen hat einen Wasserschaden. meinicke/archiv Lizenz

landsberg/MZ - Mit den Kindertagesstätten Hohenthurm und Reußen (Stadt Landsberg) steht es augenblicklich nicht zum Besten. In beiden Einrichtungen hat es schwere Schäden durch Wasserrohrbrüche gegeben. Die Kinder beider Einrichtungen mussten in Ausweichquartiere umziehen, da laut Stadtverwaltung eine Weiterbetreuung sowohl in Hohenthurm als auch in Reußen nicht mehr möglich ist.

Die 60 Mädchen und Jungen aus Hohenthurm wurden sowohl im Hort als auch im fertig sanierten Gemeindezentrum untergebracht. Laut Nadine Anspach vom Bauamt Landsberg habe in der Kita sofort die Ursachensuche begonnen. Da es sich um ein noch nicht gänzlich saniertes Haus handele, sei durch Materialermüdung der alten Trinkwasserleitung der Schaden entstanden. Da das Wasser lange gelaufen ist, seien die Schäden immens. Mit der Bautrocknung habe man nicht gewartet, weil sie viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Sie konnte in diesen Tagen abgeschlossen werden, so Anspach. Die Reparaturarbeiten kommen einem Wiederaufbau gleich. Das Bad und die Gruppenräume müssen vollkommen saniert werden. Neue Fliesen und Fußböden seien nötig. Laut Bauamt werden auch die Trinkwasser- und die Abwasserleitung erneuert, damit solche Katastrophen nicht wieder passieren können. In Landsberg geht man davon aus, dass die Kita Hohenthurm Ende Januar wieder bezugsfertig sein kann und die 60 Mädchen und Jungen aus dem Gemeindezentrum wieder in ihr Haus kommen können. Das Gemeindezentrum würde dann dem Heimatverein, für den es bestimmt ist, zugänglich sein.

Im September bezogen

In Reußen sei die Lage etwas anders. Der Neubau - für 1,3 Millionen Euro errichtet und erst im September bezogen - wurde nach dem Wasserschaden zum Gegenstand zweier Gutachten. Es sei noch nicht abschließend bekannt, so hieß es im städtischen Bauamt auf Anfrage, ob die Ursache ein Materialfehler oder Baupfusch sei. Unabhängig von der Klärung dieser Fragen werde aber bereits an der Behebung der Schäden gearbeitet. Entgegen anders lautender Informationen habe auch der Neubau völlig geräumt werden müssen. Eine Betreuung der 51 Kinder sei in der Kita nicht mehr möglich gewesen. Die Kinder seien kurzerhand wieder in die alte Kita zurückgezogen. Möbel und nötiges Inventar habe man aus dem Neubau umgelagert, um die Betreuung zu gewährleisten. Zusätzliche Bauarbeiten - in Hohenthurm mussten im Ausweichquartier kleine Toiletten und Waschbecken eingebaut werden - waren in Reußen nicht nötig. Nadine Anspach: „Die waren in der alten Kita noch vorhanden.“ In Landsberg geht man nicht davon aus, dass die Kindertagesstätte in Reußen schnell wieder betriebsbereit sein wird.

Laut Anspach werde das wohl erst im März möglich sein. Bis dahin hofft man, auch die Ursache für die Überschwemmung in der Kita „Knirpsenland“ zu kennen.