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Streit um Verkauf Reil 78 reagiert auf Beschluss: Bereits über 2.000 Unterschriften für Petition

Die Nutzer der Reil 78 hoffen darauf, mit möglichst vielen Unterstützern die Mehrheit im Stadtrat für sich zu gewinnen. Und sie sprechen bereits von einem Kulturkampf. Der CDU werfen sie vor, Argumente nicht ernst zu nehmen.

Von Denny Kleindienst Aktualisiert: 19.09.2024, 17:24
Um den Verkauf der Reil 78 in Halle ist eine Debatte entbrannt.
Um den Verkauf der Reil 78 in Halle ist eine Debatte entbrannt. Foto: Denny Kleindienst

Halle (Saale)/MZ - Am Dienstag hatte eine Mehrheit im städtischen Finanzausschuss den Anträgen der CDU-Fraktion zugestimmt, den Beschluss zum Verkauf der Villa in der Reilstraße 78 an den langjährigen Nutzerverein aufzuheben und den Verkaufsprozess vorerst auszusetzen. Nun haben die Nutzer der Immobilie eine Petition auf der Online-Plattform change.org gestartet, die bis Donnerstagnachmittag bereits rund 2.400 Unterschriften zählte.

Dem Stadtrat soll damit signalisiert werden, dass die Hallenser „die Reil 78 ebenso schätzen und brauchen, wie viele andere kulturelle und politische Freiräume hier und überall“, heißt es in der Erklärung zur Petition.

Aus Sicht der Nutzer zielt der Verstoß der CDU einzig darauf ab, das Hausprojekt Reil 78 zu beenden. Noch dazu setze die CDU dabei auf die „Unterstützung der rechtsextremen AfD, welche im Stadtrat seit der Kommunalwahl nun die größte Fraktion ist“.

Nutzerverein spricht vom Kulturkampf

Der Verein betont, dass die von der CDU vorgebrachten Argumente „von der Verwaltung längst geprüft und widerlegt worden sind“. Also sowohl der zu niedrige Kaufpreis in Höhe von 300.000 Euro als auch die Unzulässigkeiten in dem Verfahren.

Die Entscheidung, ob der beschlossene Kauf tatsächlich rückgängig gemacht wird, fällt in der Stadtratssitzung am kommenden Mittwoch. Die Reil 78 appelliert an die Fraktionen: „Es liegt an jedem einzelnen Mitglied des Stadtrates, ob wir bleiben und unsere Pläne verwirklichen können, oder ob die Reil 78 das erste Projekt von vielen wird, das dem Kulturkampf von AfD und neuen rechten Mehrheiten zum Opfer fällt.“