Qualifikation für Wettbewerb "Kingz of the Circle" Qualifikation für Wettbewerb "Kingz of the Circle": Halle im Breakdance-Himmel

Halle (Saale) - Irrsinnige Pirouetten auf dem Kopf, unglaublich schnelle Wechsel, physikalisch eigentlich nicht mögliche Verdrehungen der Beine und Arme - das ist Breakdance. Selbst tanzen oder einfach nur zuschauen, das war am Freitag beim „Breathe in - break out“-Festival (Bibo) im Künstlerhaus 188 möglich, wo zu einem Wettbewerb die besten Breakdancer aus dem In- und Ausland gekommen waren.
Leute treffen
Ganz nebenbei verstärkte Hahnewald aber auch Max Rademacher aus Halle, der das bereits fünfte Bibo-Festival mit Workshops, Wettbewerben und mehr organisiert hat. „Ich bin gut vernetzt und habe einige Kontakte vermittelt“, sagt er. Zum Beispiel zu den schwedischen Breakdancern der „Octagon Crew“, von denen Stina Boiling Escobar und Mahan Noubarzadeh gerne angereist sind. „Man nimmt auch an solchen Events teil, um Leute zu treffen“, sagt der 27-jährige Mahan, der sonst als DJ arbeitet. Und ergänzt: „Breakdance ist eine Lebenseinstellung. Es ist egal, woher du kommst, oder welche Religion du hast. Wir treffen uns, um zu tanzen.“ Um ein Preisgeld geht es den beiden, die schon wichtige internationale Wettbewerbe wie den „Battle of the year“ gewonnen haben, dabei nicht: „Wir sind hier wegen der Ehre“, sagt Stina, eine der wenigen weiblichen Teilnehmer. Und auch aus Frankreich, der Slowakei, Italien und Tschechien waren Stars der Szene angereist.
Die Besten der Besten
Aber eben nicht nur: Im „Vita Cola Kingz of the Circle“-Wettbewerb ging es darum, wer die besten Breakdancer aus Sachsen-Anhalt sind. Die vier Besten bekommen ein Ticket zum Finale im Oktober in Braunschweig. Um die Chancen noch ein wenig zu erhöhen, gab es in dieser Woche Workshops beim Kinderschutzbund auf der Silberhöhe und im Dornröschen der Arbeiterwohlfahrt in Neustadt. Und die kamen sehr gut an: 70 Teilnehmer gab es beim Kinderschutzbund.
Applaus garantiert
Sozialarbeiterin Nancy Wirth, in dem Haus auf der Silberhöhe im Einsatz, freute sich darüber sehr. Denn es sei fantastisch, wenn Jugendliche von sich aus etwas lernen und sich so entfalten können. Fair ging es auf alle Fälle bei den Wettbewerben zu, wo abwechselnd ein Team und Einzelteilnehmer antraten. Applaus war jedem sicher, der sich in das abgeklebte Quadrat direkt vor der Jury stellte und seine Moves präsentierte. Auch wenn es in den Einzelwettbewerben nach dem K.o.-Prinzip ging, so gratulierten sich Gewinner und Gegner immer.
Hilfe von Ehrenamtlichen
Das Festival wird seit fünf Jahren nicht von einem Verein, sondern von einem losen Zusammenschluss von HipHopern, DJs und Sozialarbeitern aus dem Kinderschutzbund Halle und dem Kinder- und Jugendzentrum Dornröschen in Neustadt organisiert. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen und den Workshops ist frei. „Wir finanzieren alles auf Spendenbasis und über Fördermittel“, sagt Nancy Wirth. Außerdem haben der Studierendenrat und die Youth Bank finanzielle Unterstützung geleistet. Und auch bei der Organisation helfen Ehrenamtliche mit.
Bis in den späten Abend haben die durchtrainierten Breakdancer die Muskeln spielen lassen. Aber am Ende war für alle nur eines wichtig: dabei gewesen zu sein. (mz)

