Blutiger Streit in Großkugel Prozessbeginn zu tödlicher Messerstecherei in Großkugel: Angeklagter gesteht: "Ich bin völlig ausgetickt"

Halle (Saale) - Zum Auftakt im Messerstecher-Prozess gegen einen 40-Jährigen aus Großkugel hat der Angeklagte am Dienstag am Landgericht Halle ein Geständnis abgelegt. „Ich bin völlig ausgetickt“, ließ Andreas S., der ursprünglich aus Kasachstan stammt, von seiner Dolmetscherin erklären.
Andreas S. soll im März dieses Jahres in Großkugel (Gemeinde Kabelsketal) den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Frau mit insgesamt 64 Messerstichen getötet haben. Das Opfer Alexander B., das aus Nordrhein-Westfalen stammt, erlag noch am Tatort seinen Verletzungen.
Messerstecherei in Großkugel: Angeklagter stellt Angriff als Notwehr dar
Die Anklage lautet auf Totschlag. Der 40-Jährige bestreitet die Vorwürfe nicht. Allerdings stellt er den Messerangriff auf dem Marktplatz in seiner Aussage vor Gericht als Notwehr dar.
So habe ihn Alexander B. vor seiner Wohnung in Großkugel nach verbalen Attacken niedergeschlagen. S. will daraufhin das Messer gezogen haben, um sich zu verteidigen. „Er wollte mir das Messer in die Kehle stechen“, lässt S. sich übersetzen.
Tödlicher Streit in Großkugel: 40-Jähriger stach 64 Mal auf Opfer ein
In Todesangst habe S. dem Opfer deshalb mit einem zehn Zentimeter langen Messer in den Oberarm gestochen. Daraufhin habe Alexander B. von ihm abgelassen und seine Freundin angerufen. Es ist S. Ex-Frau, von der er seit Mai 2016 getrennt lebt. Der 30-Jährige habe ihr erzählt, so die Aussage des Angeklagten, dass er von S. überfallen worden sei.
Es folgt ein weiterer verbaler Schlagabtausch, der sich in die 600 Meter entfernte Brunnenstraße zieht. Das Opfer habe ihn beleidigt, sagt S. aus. Sein Nebenbuhler habe damit angegeben, dass er nun mit dessen Frau schlafen würde, während S. im Gefängnis lande. Daraufhin brannten bei dem Großkugler die Sicherungen durch.
64 Mal stach Andreas S. insgesamt auf sein Opfer ein, daran erinnern könne er sich allerdings nicht. S. traf sein Opfer in den Brustkorb und ins Herz, Alexander B. starb wenig später. (mz)