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Prozess wegen Vergewaltigung Prozess wegen Vergewaltigung: Irakerin erlebt Horror im ehemaligen Maritim in Halle

Von Oliver Müller-Lorey 26.04.2016, 12:18
Das Portal des Landgerichts am Hansering in Halle (Saale).
Das Portal des Landgerichts am Hansering in Halle (Saale). Günter Bauer/Archiv

Halle (Saale) - Wenn die Vorwürfe der 23-jährigen Frau stimmen, hat sie Tage des Horrors in der Erstaufnahmestelle im ehemaligen Maritim-Hotel durchlitten. Die Aslybewerberin aus dem Irak hat ihren ebenfalls irakischen Partner wegen Körperverletzung und mehrfacher Vergewaltigung angezeigt. Der stand am Dienstag am Landgericht Halle vor der Richterin und hörte, was seine Partnerin und die Staatsanwaltschaft ihm vorwarfen.

So soll er die junge Frau im November 2015 im gemeinsamen Zimmer im ehemaligen Maritim-Hotel mehrfach erst ins Gesicht geschlagen und dann vergewaltigt haben. Selbst als sie weinte, schrie und wegen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung höllische Schmerzen beim Sex gehabt hätte, habe er nicht von ihr abgelassen.

„Ich habe mir gewünscht zu sterben, statt das zu ertragen“, sagte sie nach den Taten bei der Polizei aus. Er habe sie häufig im Zimmer eingesperrt und mit Gürteln gefesselt. „Er hat immer Gewalt angewendet. Wir haben nie miteinander geschlafen, wie normale Eheleute“, sagte die gelernte Journalistin völlig beschämt vor Gericht. Mit dem 34-Jährigen ist sie laut eigener Aussage im Oktober 2015 im Irak von einem Imam zwangsverheiratet worden. Rechtlich seien sie also keine Eheleute.

Vor Gericht blickten sich das Opfer und der mutmaßliche Täter nicht ein einziges Mal ins Gesicht. Die Richterin musste die junge Frau mehrfach bitten, die Taten detailliert zu schildern, was ihr sichtlich schwer fiel. Der Angeklagte äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. (mz)