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Produzent Thomas Jeschner aus Halle Produzent Thomas Jeschner aus Halle: Quereinsteiger ins Filmgeschäft

Von Katja Pausch 18.01.2016, 09:35
Im Kino zu Hause Thomas Jeschner stellt heute im Luchskino den von ihm produzierten Film „Unser letzter Sommer“ vor.
Im Kino zu Hause Thomas Jeschner stellt heute im Luchskino den von ihm produzierten Film „Unser letzter Sommer“ vor. Jens Schlüter Lizenz

Halle (Saale) - Er braucht für seine Arbeit nicht viel mehr als einen Schreibtisch, das Internet und natürlich Telefon. Und jede Menge Kontakte: Thomas Jeschner ist Filmproduzent - und ebenso oft wie am Schreibtisch auch in aller Welt unterwegs.

Genau wie der neueste Film der in Halle ansässigen Produktionsfirma Sunday, zu der neben Jeschner als Producer noch René Frotscher und Volker Zobelt, beide Geschäftsführer und Gesellschafter, gehören. „Unser letzter Sommer“ in der Regie von Michal Rogalski hatte im September vergangenen Jahres seine Weltpremiere beim Filmfestival in Montreal und gewann dort den Titel „Bestes Drehbuch“. Seit seinem deutschen Kinostart am 22. Oktober sind die Kritiker voll des Lobes für den deutsch-polnisch produzierten Film, der die Geschichte von vier jungen Leuten im Jahr 1943 im besetzten Ostpolen und ihrer Sehnsucht nach einem normalen Leben und ihre Suche nach Liebe erzählt.

In Polen, beim 23. Cameraimage Filmfestival in Bydgoszcz, wurde der Streifen im November als „bester polnischer Film“ geehrt. Und im neuen Jahr gelang dem Film sogar der Sprung über den großen Teich: Am 4. Januar lief „Unser letzter Sommer“ zum ersten Mal in den USA, eingeladen vom Internationalen Film-Festival Palm Springs.

Geboren in Eisleben

Große Ehre und große Freude also bei den Machern, von denen einige in der halleschen Schulstraße ihren Sitz haben. Jeschner indes ist in seiner Wahlheimat Halle kein Unbekannter: Als Autor hat der 1967 in Eisleben Geborene zum Beispiel im Hasenverlag ein Buch zur halleschen Kinolandschaft herausgegeben, ebenso zum 125-jährigen Bestehen der Stadtmission. Dank Jeschner und seinem Team sind auch Filme wie „Helbra“, „Heinz und Fred“ und „Ich, Tomek“ entstanden - und populär geworden.

Dabei ist Thomas Jeschner Quereinsteiger: Zunächst studierte er Bergbautechnologie in Freiberg, sattelte dann aber später auf Germanistik, Geschichte und Literaturwissenschaften um und ist seit 2005 Autor und Filmemacher.

Auf dem Erfolg von „Unser letzter Sommer“ will sich das Sunday-Team aber nicht ausruhen: „Wir sind für einen Film über Frauen im Gespräch mit einer Leipziger Regisseurin, und auch eine deutsch-polnisch-ukrainische Produktion ist in Planung“, so Jeschner. Am Montag aber ist er erstmal wieder in Halle - zum Filmgespräch im Luchskino. (mz)

„Unser letzter Sommer“, Montag, 20 Uhr, Luchskino, mit Gespräch