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Künstlername "Prismic" "Prismic" aus Halle (Saale): Stefan Damnig macht aus LED-Lichtern und Beats Kunst

Von Anja Förtsch 30.03.2018, 16:01
Letzte Handgriffe: Stefan Damnig baut, installiert, verkabelt und programmiert alle seine Bühnenwerke selbst.
Letzte Handgriffe: Stefan Damnig baut, installiert, verkabelt und programmiert alle seine Bühnenwerke selbst. Privat

Halle (Saale) - Der Raum ist komplett schwarz, nur eine LED-Wand strahlt kaltes Licht in die Menschenmenge, während Zahlencodes über die Bildschirme zucken. Dann drückt sich eine Wolke aus Nebelschwaden durch den Raum, auf der LED-Wand laufen jetzt kurze Videoschnipsel, dann der Höhepunkt: Die Beats setzen ein. Die Szene ist mehr als nur eine Party beim „Electronic Weekender“ im Leipziger Club Conne Island - sie ist ein gesamtes Kunstwerk. Eines des halleschen Lichtinstallationskünstlers Stefan Damnig, der in der Szene besser bekannt ist als „Prismic“.

„Prismic“ aus Halle (Saale): Burgabsolvent setzt auf Licht-Klang-Installationen 

Diesen Namen hat sich der 30-Jährige bereits während seines Studiums im Fach Multimedia und VR-Design an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein gemacht. Damals legte er noch häufig selbst als DJ auf. Mehr und mehr hat sich seine Arbeit dann aber in Richtung Installationen und Licht verschoben.

Den Clubs ist er erst noch erhalten geblieben: Für das LaBim, das Charles Bronson und das Hühnermanhattan in Halle, das Conne Island und die Spinnerei in Leipzig, das Kassablanca in Jena und das Ohm in Berlin hat er Bühnenbilder gebaut, LEDs programmiert, Videos gerendert - und auch mal riesige Stahlkästen selbst gezimmert. „Die habe ich selbst zusammengeschweißt, Lampen eingebaut und verkabelt“, erzählt er. Das ist keine Besonderheit: Alle seine Installationen baut, installiert und programmiert er selbst.

„Prismic“ aus Halle (Saale): Weg von der Party, hin zu Industrie

„Ich will jetzt aber so ein bisschen weg von dem Partybusiness, weg von den Clubs und hin zu Industrie und Inhalten“, erzählt Damnig. Wie das aussehen kann?

Das hat er zuletzt bei zwei großen Jobs gezeigt: Für das Gewandhaus Leipzig und einen neuen Store der Marke North Face in Berlin hat er große Installationen erstellt. „In die Richtung soll es auch weitergehen.“ Dafür hat er Ende vergangenen Jahres sein eigenes Büro im Designhaus am Neuwerk bezogen. Dort werden junge Künstler von der Burg gefördert. „Ich will dort auch eine Agentur für visuelle Kommunikation gründen“, erzählt Damnig.

„Prismic“ aus Halle (Saale): Wo man Stefan Damnigs Installationen sehen kann

Die ist seine große Leidenschaft. „Es fing alles zu Beginn des Studiums mit drei simplen, einfarbigen LED-Leisten an, die ich auf einen Hintergrund montiert hatte“, erinnert er sich. „Und mittlerweile habe ich in der Spinnerei meine größte Installation erstellt: 25 mal sechs Meter groß.“

In der Zeit hat sich Damnigs Stil - Licht, LEDs und geometrische Formen - immer mehr vertieft. „Ich habe da meine eigene Nische geschaffen und entwickle die auch ständig weiter. Dabei lasse ich mich davon leiten, was technisch möglich ist, wie ich auf eine neue Ebene kommen kann.“

Und auch wenn alles mehr in Richtung Business gehen soll - ganz ohne Partys kommt Damnig nicht aus: Er steckt hinter der Veranstaltungsreihe „Der Most“, die etwa die Partys zur Burg-Jahresausstellung oder die Fête de la Musique veranstaltet. Und als nächstes am 13. April die Aftershow zur Monstronale in der Goldenen Rose. (mz)