Polizei-Großeinsatz in Burg-Gymnasium Wettin Polizei-Großeinsatz in Burg-Gymnasium Wettin: Eltern holen ihre Kinder ab - LKA untersucht Drohmails

Wettin - Die Polizei im Saalekreis sichert seit Donnerstag 6 Uhr das Burg-Gymnasium in Wettin. Laut Angaben des Polizeisprechers im Saalekreis, Jürgen Müller, gab es seit Anfang der Woche mehrere Drohmails gegen das Gymnasium. Nachdem sich die Drohungen am Mittwoch gehäuft hatten, verständigte der Direktor des Gymnasiums die Polizei.
Laut Müller wurden in den E-Mails Straftaten gegen die Schule angekündigt. "Es solle etwas passieren diese Woche", sagte Müller. Die Polizei nimmt die Mails ernst und kontrolliert seit dem Morgen alle Personen, die das Gymnasium, das mit seinen fünf Schulgebäuden über Wettin verteilt ist, betreten oder verlassen.
Vor Ort sind Bereitschaftspolizisten, Beamte des Landeskriminalamtes LKA und Polizisten aus dem Saalekreis. Ab 6 Uhr, also vor Schulbeginn, suchten Spürhunde in den Gebäuden nach Sprengstoff, fanden aber nichts.
Weitere Einsätze?
Konkretes zu dem Inhalt und dem Urheber der Drohmails ist nach Aussage der Polizei derzeit nicht bekannt. Beamte des LKA untersuchen derzeit die Drohmails. "Da sind wir aber natürlich auf Provider angewiesen", so Müller. So stehen die Server teilweise im Ausland. Mindestens ein Account, von dem aus eine Email geschickt wurde, soll bereits wieder gelöscht worden sein. "Die Kriminalpolizei arbeitet im Hintergrund", so Müller. Der Polizeieinsatz soll noch den gesamten Donnerstag andauern. Am Nachmittag soll entschieden werden, ob es in den kommenden Tagen weitere Durchsuchungen geben soll.
Der Unterricht an dem Gymnasium findet statt, auch wenn nach Aussage von Schülern, die Schulleitung den Eltern freigestellt haben soll, ihre Kinder von der Schule abzuholen. Dutzende Eltern haben dies inzwischen auch getan.
Jedoch haben sich auch viele Eltern am Gymnasium eingefunden, um sich bei der Schulleitung über die Gefahrenlage zu informieren. Auch Marion Knecht aus Löbejün hatte von einer Kollegin über den Polizeieinsatz erfahren und fuhr dann nach Wettin. "Ich bin jetzt ganz beruhigt. Die Polizei zeigt starke Präsenz", sagte sie, wobei sie von einem gefährlichen Streich ausgeht. Ihren Sohn beließ sie in der Schule. Wie auch viele andere Eltern.
Unterdessen wird seitens des Landkreises einem Gerücht widersprochen, dass die Turnhalle des Gymnasiums für Flüchtlinge genutzt werden soll. Sprecherin Kerstin Küpperbusch sagte gegenüber der MZ, es gebe derzeit gar keine Überlegungen, Flüchtlinge in Wettin unterzubringen. (mz)







