Schuster gegen Lamm Philipp Schuster gegen Felix Lamm - Am Samstag Boxgala in Spergau

Halle (Saale)/Spergau - Philipp Schuster ist Profiboxer - und nur das will er seit seinem Debüt vor jetzt elf Jahren im Alabama Club München sein. Fernseh-Interviews sind nicht sein Ding, öffentliches Training in einem Einkaufszentrum wie am Donnerstag in Halle-Neustadt auch nicht. „Da bekomme ich Lampenfieber“, gesteht er. „Ich bin froh, dass alles vorbei ist.“
Und so ging es ganz schnell wieder zurück in seine Box-Welt. In das Gym im Hinterhof eines Abbruchhauses nahe der Berliner Brücke, wo Vater und Trainer Uwe Schuster als „Commander“ das Kommando führt. Das ist genau der Ort, an dem sich Schuster junior aufs Wesentliche konzentriert, seinen Kampf um die deutsche Meisterschaft im Weltergewicht gegen Felix Lamm am Samstag in der Jahrhunderthalle in Spergau.
„Wir lassen es krachen“
Vor 3.000 Augenpaaren gehen die Spots an, die Fernseh-Kameras fangen jeden Schritt ein, wenn sich der „Panzer“ - der Kampfname stammt selbstverständlich vom Papa - Richtung Ring in Bewegung setzt. „Beim Einmarsch bin ich dann gar nicht mehr nervös“, sagt der Boxer. Der Gong ertönt. „Am Samstag wird es ein für allemal geklärt, wer der Bessere ist.“
Philipp Schuster gegen Felix Lamm - das erste Aufeinandertreffen im September im Freizeitpark Belantis endete unentschieden. Für Coach Uwe Schuster sind die zehn Runden und das streitbare Urteil der Punktrichter „längst Geschichte. Wir haben mit unseren Freunden aus Leipzig ein hervorragendes Sparring gemacht. Ich musste meinen Jungen am Ende sogar bremsen.“
Philipp, der „nie die große Klappe hat“, überlässt das Poltern seinem Vater. „Wir lassen es krachen“, lautet Uwe Schusters Kampfansage. Ein Vorgeschmack: Als Felix Lamm seinem Kontrahenten zur Show das Glied einer Panzerkette überreichte, ließ der Vater lautstark Luft ab: „Das war ein chinesischer Panzer, in Spergau bekommst du es mit einem deutschen Panzer zu tun.“
Kein Problem mit Kameras
Titelverteidiger Lamm seinerseits stört sich nicht einmal an dem Kosenamen „Lämmchen“, den natürlich ebenfalls Uwe Schuster erfand. Der 1,75 Meter große Nordhäuser zieht seine Kraft aus einer beschwerdefreien Vorbereitung. Ein Blutgefäß in der Nase wurde nach seinem letzten Kampf in Halle im Januar unter Vollnarkose weggelasert. „Ich konnte drei Wochen Sparring machen und habe nicht einmal geblutet“, erklärt der gebürtige Berliner.
Im Gegensatz zu Philipp Schuster hat Lamm überhaupt kein Problem mit Fernsehkameras. „Für unsere kleine Gewichtsklasse genießen wir medial sehr große Aufmerksamkeit.“
Die Boxgala findet am Samstag ab 18.30 Uhr in der Jahrhunderthalle Spergau statt. Restkarten gibt es ab 17 Uhr an der Abendkasse. (mz)