Rückkehr erst 2019 Pferderennbahn in Halle: Kein Renntag auf den Passendorfer Wiesen - Spektakel gibt es trotzdem

Halle (Saale) - Andreas Neugeboren gehört zu den tapferen Galoppsportfans in Halle, die dem Rennclub die Treue halten - obwohl seit November 2013 kein Renntag auf der traditionsreichen Bahn auf den Passendorfer Wiesen mehr gestartet worden ist.
Die Sanierung der hochwassergeschädigten, traditionsreichen Anlage biegt so langsam auf die Zielgerade ein. Und der Rennclub wollte das Ereignis am 30. September mit dem ersten Renntag seit fünf Jahren feiern. Doch daraus wird nichts. Der Renntag, die Rückkehr der Galopper, wird auf Frühjahr 2019 verschoben.
„Die Aufgabe ist gewaltig und erfordert eine gründliche Vorbereitung. So etwas kann man nicht zwischen Tür und Angel und in der Hektik machen. Schließlich soll der Renntag ein richtiger Knaller werden“, sagt Neugeboren, Vorstand im Rennclub. Jener Vorstand soll sich Ende Juni neu formieren. „Das sind gestandene Leute aus dem Galoppsport, die sich engagieren wollen. Es handelt sich um Unternehmer, die nicht nur aus Halle kommen“, erklärt Neugeboren.
Künftig soll es in Halle pro Saison drei Renntage geben, daran hält der Verein fest. „Von den baulichen Voraussetzungen hätten wir den Termin am 30. September geschafft. Aber wir haben Verständnis für den Verein, der den ersten Renntag so gut wie möglich vorbereiten will“, meint die Beigeordnete für Kultur und Sport, Judith Marquardt.
Im Sommer kommen Stars und Sternchen auf die Pferderennbahn Halle
Doch auch ohne die schnellen Pferde ist auf der Rennbahn im Spätsommer einiges los. Am 29. August tritt Comedian Olaf Schubert ab 20 Uhr auf der Rennbahn auf. Das dreitägige Spektakel setzen die Musiker Wincent Weiss (31. August, 19.15 Uhr) sowie Michael Patrick Kelly (2. September, 20 Uhr) fort. „Wir sind mit den Sommerspielen zum dritten Mal auf der Rennbahn. Ich mag dieses wunderbare Areal“, sagt Rüdiger „Sascha“ Sachse, Chef der halleschen Konzertagentur Känguruh Production. Für Konzerte und Events bis zu 3.000 Zuschauer sei die Lokalität ideal.
Für die Stars wird zwischen Tribünengebäude und Geläuf eine Bühne aufgestellt. Die dann sanierte Tribüne des 105 Jahre alten Hauptgebäudes hat überdacht Platz für 1.000 Fans. „Ich habe früher selbst bei Rennen hier gezockt und bin froh, dass die finanziellen Mittel bereitgestellt werden, damit die Rennbahn in Ordnung gebracht werden kann“, sagt Sachse.
Apropos Geld: Dass sich die Sanierung von sechs auf elf Millionen Euro verteuert, habe nichts mit einer verfehlten Planung zu tun, betont Marquardt. Alleine die Gestaltung der Außenanlagen (ohne Geläuf, das ist schon fertig) schlägt mit über drei Millionen Euro zu Buche. Hinzu kämen die Neuverlegung von Leitungen, Schäden an der Tragwerkskonstruktion des Tribünengebäudes und die Preisentwicklung im Baugewerbe. Die Sanierung werde zu 100 Prozent gefördert, dazu zählten auch die Mehrkosten.
Derweil könnte es in diesem Jahr eventuell doch noch einen Hauch von Pferdesport geben. Der Rennclub denkt über einen Tag der offenen Tür nach. (mz)
