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Party an Bord Party an Bord: Was ein Hallenser auf ehemaligem Ausflugsschiff plant

Von Katja Pausch 02.09.2020, 06:00
Leinen los wird auf der MS „Stadt Halle“ zwar nicht gerufen, dafür können Events, Familienfeiern und Tagungen an Bord gebucht werden.
Leinen los wird auf der MS „Stadt Halle“ zwar nicht gerufen, dafür können Events, Familienfeiern und Tagungen an Bord gebucht werden. Silvio Kison

Halle (Saale) - Noch zu Jahresbeginn dümpelte die MS „Stadt Halle“ am Saaleufer unterhalb der Giebichensteinbrücke vor sich hin. Und lange stand nach der Insolvenz der Reederei Riedel, der bis zum Verkauf an Rüdiger Ruwolt auch die „Stadt Halle“ gehörte, die bange Frage im Raum: Was passiert mit dem Schiff?

Bernd-Rüdiger Holland hat darauf eine einfache Antwort: „Der Dampfer wird zum Event-Kahn“. Holland, der das 1929 erbaute Schiff von Ruwolt gepachtet hat, hat viel vor mit der MS „Stadt Halle“. So soll es für Veranstaltungen aller Art vermietet werden. 60 bis maximal 100 Plätze unter Deck und noch einmal 150 oben bietet die frisch renovierte MS „Stadt Halle“.

„Alles ist auf oder unter Deck möglich“

„Ob Weiterbildung oder Tagung, ob Hochzeit, Jubiläum, Familienfeier oder große Geburtstagsrunde - alles ist auf oder unter Deck möglich“, meint Holland, der selbst Jahrzehnte am Neuen Theater als Musiker beschäftigt war und seit langem erfolgreich eine Event-Agentur in der Saalestadt betreibt. „Als ich mitbekam, dass das Schiff zur Verfügung stand, haben wir zunächst in Familie beraten“, so Holland. Wenig später stand für Holland und dessen Sohn Maximilian fest: Wir möbeln das Schiff wieder auf.

Das allerdings war leichter gesagt als getan. „Wir haben seit März auf dem Schiff gearbeitet“, so Holland senior. Vier Tonnen Schutt und Müll haben die Männer, tatkräftig vom Freundeskreis unterstützt, vom jahrelang vernachlässigten Schiff geräumt, wochenlang wurde Rost gehackt, repariert und gestrichen. „Auf dem Klo konnte man bis zum Tank runtergucken“, erinnert sich Holland mit Schrecken. Die Coronazeit machte ihr Projekt zwar nicht einfacher, aber zumindest, so Holland, „hatten wir viel Zeit für diese aufwendigen Arbeiten“.

„Mit unserem Angebot sprechen wir vielmehr Privatpersonen und Firmen an“

Wichtig war dem neuen Pächter, den Charme des alten Schiffes zu erhalten. Und so wurde behutsam neue Farbe aufgetragen, wurden Fenster und die Treppe zum Oberdeck repariert, die sanitären Anlagen erneuert und eine Küchenzeile eingebaut. Dennoch: Kochen wolle man an Bord nicht, stattdessen wird auf Wunsch ein Catering-Service zum Einsatz kommen. Damit sei auch klar, was das Event-Schiff nicht sei: eine gastronomische Einrichtung.

„Mit unserem Angebot sprechen wir vielmehr Privatpersonen und Firmen an“, so Holland, der nicht nur baulich fast alles selbst erledigt hat, sondern auch Deko und sogar die Gardinen selbst ausgesucht hat. „Als jahrelanger Veranstalter haben wir schon die unterschiedlichsten Events ausgerichtet - da weiß man, worauf es ankommt“, lacht Holland und zupft die weißen Gardinen an der Fensterfront zurecht.

Oktoberfest, Kabarett-Nacht und Weihnachtsmarkt

„Zum Tagen oder Feiern ist die Umgebung hier doch perfekt“, meint Holland und zeigt auf Saale, Giebichensteinbrücke und Burg Giebichenstein. Halles Fluss werde noch immer viel zu wenig genutzt, so Holland, der auch die benachbarten Anbieter, zum Beispiel den Bootsverleih, in sein Event-Paket einbinden möchte.

Auch plane er bereits ein kleines Oktoberfest, eine Kabarett-Nacht, Weihnachtsfeiern und einen winzigen Weihnachtsmarkt an Bord. Doch auch wenn die MS „Stadt Halle“ fahrtauglich ist - ablegen wird der Eventkahn nicht. Das, so Holland, überlasse man den Ausflugsdampfern.

››Alle Infos zum Schiff auf www.eventkahn-halle.de (mz)

Maximilian Holland rückt die Tischdeko zurecht: Die Gäste können kommen.
Maximilian Holland rückt die Tischdeko zurecht: Die Gäste können kommen.
Silvio Kison