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Park Dieskau Park Dieskau: Kirschen-Paradies geplant

Von Jan Möbius 02.07.2002, 16:35

Dieskau/MZ. - Der 1999 gegründete Förderverein "Park Dieskau" will die Streuobst-Wiese im Landschaftspark Dieskau wiederbeleben. Zum einen sollen die dort vor rund 120 Jahren gepflanzten Kirschbäume so lange wie möglich erhalten bleiben, zum anderen sollen neue hinzukommen. Ziel ist es, die historische Kulturlandschaft zu pflegen und für Besucher erlebbar zu machen. "Über Jahrzehnte wurde hier nichts gemacht", sagt Volker Leimbach vom Förderverein.

Unterstützung finden er und seine Mitstreiter beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Halle. Heike Bose vom BUND hat den noch bestehenden Baumbestand auf "Meiers Höhe", wie die große Wiese im Park genannt wird, und auf dem Kirschberg bereits in eine Karte aufgenommen und jeden einzelnen Baum markiert. Obwohl sie durch Wind und Wetter gezeichnet sind, tragen die Kirschbäume immer noch Früchte. "Eigentlich erntet hier keiner mehr, dass ist eher etwas für die Vögel", sagt Leimbach. Für ihn sei es jedoch wichtig, dass die Parksanierung vorangehe.

Um zu erfahren, um welche Kirschsorten es sich bei den alten Gehölzen im Dieskauer Park handelt - es gibt in Deutschland immerhin 250 bis 300 verschiedene Sorten - und was bei der Sanierung zu beachten ist, wurde am Dienstag der Rat eines Experten eingeholt. Sigurd Schossig aus Magdeburg beschäftigt sich seit 40 Jahren mit den süßen Früchten. "Das sind Hedelfinger", sagte Schossig. Ein kurzer Blick auf das Laub und die Kirsche haben ihm gereicht, um zu bestimmen, um welche Sorte es sich bei einem der Bäume auf dem Kirschberg im Park Dieskau handelt.

Damit die Streuobst-Wiese in Zukunft auch im Herbst attraktiv ist und viele Besucher anlockt, empfahl der 72-Jährige den Projektbetreibern Vogelkirschen anzupflanzen. Ihre Blätter würden sich besonders bunt färben, ähnlich wie die des Ahornbaumes. Außerdem sollen in Zukunft trockenes und abgestorbenes Holz im Winter ausgesägt werden. "Die Bäume werden dann von Besuchern mit anderen Augen gesehen, weil sie gesünder wirken. Außerdem wird so Platz für neue Triebe geschaffen", erklärte Schossig.

Die Südlage von "Meiers Höhe" sei allerdings weniger gut für Süßkirschen geeignet. Außerdem bräuchten die Bäume einen leicht feuchten Boden. Zur Anschaffung neuer Bäume empfahl er, dass man sich mit einer Baumschule in Verbindung setzen solle. "Um Qualität zu bekommen, muss man Vertrauen zur Baumschule haben", sagte Sigurd Schossig. Und Qualität soll den Park in Zukunft auszeichnen.