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Parallel zur Buchmesse in Leipzig Parallel zur Buchmesse in Leipzig: Viele Lesungen bei "Halle liest mit"

Von Kornelia Noack 04.03.2016, 10:16
Bücherwürmer erwarten im März 38 Lesungen, eine Ausstellung und Führungen an 22 verschiedenen Orten in ganz Halle.
Bücherwürmer erwarten im März 38 Lesungen, eine Ausstellung und Führungen an 22 verschiedenen Orten in ganz Halle. dpa/Gehrmann/Gloeckner

Halle (Saale) - Zum sechsten Mal heißt es parallel zur Buchmesse in Leipzig „Halle liest mit“. Vom 8. bis 22. März erwarten Bücherwürmer rund 38 Lesungen, eine Ausstellung und Führungen an 22 verschiedenen und zum Teil außergewöhnlichen Orten in ganz Halle. Höhepunkt des Lesefestes dürfte erneut die „Kriminacht im Landgericht“ am 16. März mit acht parallelen Krimi-Lesungen werden. Die MZ hat im Programm geblättert und stellt die Höhepunkte vor:

Kriminell

Acht Autoren werden am 16. März im Landgericht am Hansering ihre aktuellen Bücher vorstellen. Allen voran Stephan Ludwig - der hallesche Thrillerautor liest aus dem neuen Band „Kalter Rauch“ seiner Reihe um den mürrischen Kommissar Claudius Zorn. Von grausamen Entdeckungen auf einem gesunkenen Wrack vor Hiddensee erzählt das Buch „Harter Ort“. Geschrieben hat den Insel-Krimi Tim Herden. Der in Halle geborene Journalist ist Korres-pondent im ARD-Hauptstadtstudio. 

Kriminell-komisch wird es dagegen mit Peter Godazgar. „Der tut nix, der will nur morden!“ behauptet der hallesche MZ-Redakteur und liest aus seinen Kurzgeschichten, in denen so einige skurrile Figuren ihr Unwesen treiben, etwa Einbrecher mit Hexenschuss oder penible Politessen. Außerdem zu Gast sind Astrid Korten mit ihrem Buch „Eiskalte Verschwörung“, Leon Sachs liest aus „Falsche Haut“, Raimon Weber bringt „Die geheimen Akten des Sir Arthur Conan Doyle“ mit, Lena Avanzini liest aus „Nie wieder sollst du lügen“ und V.S. Gering stellt in diesem Jahr sein Werk „Sieben Gräber“ vor. Los geht es um 19 Uhr.

Mit Text, Schrift und Sprache haben sich parallel Studenten der Kunsthochschule Halle auseinandergesetzt. Die Ergebnisse zeigen sie in der Schau „Words are my reality“ in der Galerie im Volkspark, die am 6. März um 18 Uhr eröffnet wird. Neben den unterschiedlichen Formen der künstlerischen und gestalterischen Auseinandersetzung mit Text, Schrift und Sprache geht es um Veränderungen durch den Einfluss neuer Kommunikationsmedien. Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 27. März täglich 14 bis 19 Uhr.

Eintrittskarten für die Veranstaltungen von „Halle liest mit“ gibt es an den Abendkassen direkt vor Ort. Im Vorverkauf gibt es nur Tickets für den Krimiabend im Landgericht, und zwar bei der Tourist-Info am Markt unter Telefon 0345/122 99 84. Einige Lesungen finden auch bei freiem Eintritt statt.

Das komplette Programm und Informationen zu den Autoren unter www.stadtmarketing-halle.de

Historisch

Einer selbst vielen Hallensern unbekannten Seite von Georg Friedrich Händel widmet sich Julia Semmler in ihrem Buch „George Frideric Handel. Ein Hallenser in London“. Am 16. März stellt sie es im Händel-Haus vor. Die gebürtige Querfurterin lebt und arbeitet als Dozentin in London und führt Besucher durch das dortige Museum „Handel & Hendrix“. Bei ihrer Lesung erzählt sie von Händels Alltag in der Metropole, wo er 48 Jahre gelebt hat - von Händel als Geschäftsmann, Philanthropen, Kunstsammler und auch als Liebhaber feiner Speisen. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Die Franckeschen Stiftungen laden am 19. März um 11 Uhr zur Eröffnung der Ausstellung „#francke. Ein fotografischer Essay über die Franckeschen Stiftungen“ des Bildjournalisten Andreas Herzau ein. Zu Gast im Freylinghausen-Saal ist auch Nora Gomringer, Lyrikerin und Bachmann-Preisträgerin 2015.

Unvergessen

Der Geschichte der Zeugen Jehovas in der Sowjetischen Besatzungszone und DDR widmet sich Falko Schilling am 17. März, 18.30 Uhr, in der Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde (Blücherstraße 2). Anhand von Aktenbeispielen will der Theologe die Überwachung der Religionsgemeinschaft beleuchten. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einer Führung durch das Stasi-Archiv.
Zu einem Leseort wird auch die einstige Haft- und Hinrichtungsanstalt und heutige Gedenkstätte Roter Ochse in Halle (Am Kirchtor 20 b). Am 18. März, 18 Uhr, stellt Horst Böttge sein Buch „Drangsaliert und dekoriert - Von der Kunst des Überlebens in der DDR“ vor. Er erzählt darin von Richard, der mit 16 Jahren in die Fänge der Stasi gerät und in Bautzen und auch im Roten Ochsen in Halle einsaß. Es ist die Geschichte von Böttges Bruder, der später für seine Zivilcourage und Arbeit ausgezeichnet wurde.

Legendär

Als Frontmann der Gruppe City kann Toni Krahl Geschichten von unerhörten Freiheiten und absurden Grenzen erzählen, aber auch von unvergessenen Liedern und Auftritten. Diese Rockgeschichten aus dem Osten und wie sie sich seit 25 Jahren fortschreiben, hat Toni Krahl in der Autobiografie „Rocklegenden“ niedergeschrieben. Am 15. März, 20.15 Uhr, liest der Musiker daraus in der Thalia Buchhandlung am halleschen Marktplatz.

Ausgezeichnet

Parallel zu „Halle liest mit“ lockt auch die Reihe „Literatur im Volkspark“ mit namhaften Autoren (Schleifweg 8a). Den Auftakt macht Thomas Glavinic am 16. März, dessen Buch „Das größere Wunder“ in Österreich auf der Bestsellerliste stand. In Halle liest er aus dem jüngsten Roman „Der Jonas-Komplex“ -  ein Jahr im Leben eines Wiener Schriftstellers zwischen Drogen, Alkohol und Frauen. Der preisgekrönte Ulrich Peltzer ist am 17. März zu Gast. Sein Zeitroman „Das bessere Leben“ stellt die Frage, was die Welt zusammenhält - Träume, Beziehungen, Geldströme - und wird als ein metaphysischer Thriller über das 21. Jahrhundert angekündigt. Mehrfach ausgezeichnet wurde auch Judith Kuckart. Sie liest am 18. März aus „Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück“. Alle drei Lesungen beginnen um 19.30 Uhr.
„Die Pinguine finden ihr Glück“ heißt das Erstlingswerk der Burg-Studentin Lucie Göpfert und Johanna Lindemann. Ihre Geschichten für Kinder ab vier stellen sie am 17. März, 10 Uhr, im Volkspark vor. (mz)

Die Leipziger Buchmesse öffnet vom 17. bis zum 20. März ihre Pforten. Rund 2.000 Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren dann ihre Neuheiten auf dem Messegelände. 250.000 Besucher werden erwartet.

In diesem Jahr soll es eine sehr politische Messe werden. So gibt es keinen Länder-, sondern einen Programmschwerpunkt: „Europa im Zeichen von Zuwanderung und Integration“. Parallel lockt die Reihe „Leipzig liest“. Mit hoher Literatur, spannenden Krimis, einfallsreicher Fantasy, leichter Unterhaltung oder anspruchsvollen Sachbüchern wird mit 3 200 Veranstaltungen an 410 Leseorten der Bücherfrühling eingeläutet.

Geöffnet ist die Leipziger Buchmesse jeweils von 10 bis 18 Uhr; Tageskarten im Vorverkauf 16, ermäßigt 12,50 Euro und an der Tageskasse 17, ermäßigt 13,50 Euro (Sonnabend 18,50, ermäßigt 15 Euro); weitere Infos:www.leipziger-buchmesse.de

Sänger und Autor Toni Krahl
Sänger und Autor Toni Krahl
dpa/Gehrmann/Gloeckner
Zu ihren Büchern greifen in Halle fast 40 Autoren, darunter auch Stephan Ludwig (im Bild) und Peter Godazgar.
Zu ihren Büchern greifen in Halle fast 40 Autoren, darunter auch Stephan Ludwig (im Bild) und Peter Godazgar.
dpa/Gehrmann/Gloeckner
Peter Godazgar
Peter Godazgar
dpa/Gehrmann/Gloeckner
Nora Gomringer
Nora Gomringer
dpa/Gehrmann/Gloeckner
Thomas Glavinic
Thomas Glavinic
dpa/Gehrmann/Gloeckner