Panne: Panne: Warum SPD-Parteitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand

Halle (Saale) - Das ist wohl ein Novum in der Parteienlandschaft von Halle: Der SPD-Stadtverband hat am Samstag einen Parteitag abgehalten, ohne die Öffentlichkeit und die Presse einzuladen. Stadtvorsitzender Andreas Schmidt erklärt dazu, dass dies keine Absicht gewesen sei, sondern einfach eine Panne. „Wir waren selbst überrascht, dass kein Pressevertreter vor Ort war“, so Schmidt. In der Organisation des Parteitages sei eine Einladung einfach versäumt worden.

Um die Sache zu heilen, informierte die SPD stattdessen in einer Pressemitteilung über die Ergebnisse. Danach will sich der SPD-Stadtverband nach dem schlechten Abschneiden bei der Kommunalwahl sowohl vor Ort inhaltlich und organisatorisch neu ausrichten als dies auch für Parteiführung in Berlin fordern: „„Einig waren wir uns darin, dass die SPD auf Bundesebene zu sehr mit schlechten Kompromissen und Streit in der Großen Koalition verbunden wird“, so Schmidt. Die große Koalition sei eine ohne echte Gemeinsamkeiten. Deshalb werde der Stadtverband nun die Forderung nach dem sofortige Ende der Koalition an den Bundesvorstand weitergeben.

Für den Stadtverband sei unter anderem geplant, sich schon jetzt mit Kandidaten für die Kommunalwahl 2024 und der Oberbürgermeisterwahl 2026 zu befassen. „Wir wollen schon jetzt Interessierte in die Kommunalpolitik hineinziehen und uns nicht erst kurz vor der Angst damit beschäftigen“, so Schmidt.

Auf der Tagesordnung standen auch turnusmäßige Vorstandswahlen. Dabei hat sich der neunköpfige Vorstand deutlich verjüngt mit dem erst 34-jährigen Marcus Schlegelmilch als Stellvertreter des wiedergewählten Stadtvorsitzenden Andreas Schmidt und weiteren Sozialdemokraten in den Endzwanzigern und Dreißigern. Neu im Vorstand sind Schatzmeisterin Franca Meye. und die Beisitzer Anne-Sarah Fiebig, Franziska Meusel und Simon Rogge. Wiedergewählt wurde neben Schmidt auch seine bisherige Stellvertreterin Stavroula Danilouli-Wunderlich. (mz/szö)