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Omega auf Geburtstagstournee Omega auf Geburtstagstournee: Auch Halle steht auf dem Tourplan "Stones vom Balaton"

Von Katja Pausch 01.05.2017, 07:00
Omega-Rocksänger Janos Kóbor (rechts) aus Budapest trifft in Halle vor dem Steintor seinen Freund und Landsmann, Gastronom Laszlo Rethy.
Omega-Rocksänger Janos Kóbor (rechts) aus Budapest trifft in Halle vor dem Steintor seinen Freund und Landsmann, Gastronom Laszlo Rethy. Holger John

Halle (Saale) - Sie waren nur ein paar Wochen eher am Start: Die Rolling Stones. Mick Jagger, Keith Richards und Co. gaben im Juli 1962 in London ihr erstes Konzert, Omega hatte im September in Budapest den ersten Auftritt.

Da die Vorgeschichte der Magyaren-Band aber bis ins Jahr 1959 reicht, können die Ungarn mit Fug und Recht als die dienstälteste, heute noch aktive Rockband gelten. Und das soll so lange wie möglich so bleiben. Denn Janos „Mecky“ Kóbor, Bandleader und Sänger von Omega, hat 50 Jahre später ein Versprechen abgegeben: „So lange die Stones spielen, machen wir weiter“.

Versprochen ist versprochen - und so sind die ungarischen Rocker in diesem Jahr auf Geburtstagstournee. Auch Halle steht auf ihrem Tourplan: Im Herbst kommen die „Stones vom Balaton“ ins Steintor. Für die Band ist das hallesche Varieté als Auftrittsort eine Premiere, für Frontsänger Kóbor dagegen nicht: „Ich hab hier neulich erst mit Frank Schöbel auf der Bühne gestanden. Da haben wir mit einem Konzert seinen 70. Geburtstag gefeiert“, erzählt Kóbor in fast perfektem Deutsch mit einem sympathischen ungarischen Akzent.

Omega-Sänger Janos Kóbor: „Die Stadt mag ich sehr, Halle ist toll“

Nicht nur das Steintor, auch Halle kennt Kóbor gut. „Die Stadt mag ich sehr, Halle ist toll“, schwärmt er bei einer Stippvisite am Mittwoch im Steintor, bei der es sich auch ein guter Freund Kóbors nicht nehmen lässt, dabei zu sein: Landsmann Laszlo Rethy. Klar, dass die beiden sofort losplaudern - auf Ungarisch natürlich.

Immer, wenn der Omega-Frontmann in die Saalestadt kommt, stattet der Rocker mit der weißen Walle-Mähne seinem ungarischen Freund einen Besuch in dessen Restaurant „Balaton“ direkt hinter dem halleschen Opernhaus ab, und zur Begrüßung gibt’s dann stets einen Pálinka - den typischen ungarischen Schnaps. „Bei Laszlo fühle ich mich wie zu Hause“, meint Janos Kóbor. Und das liege nicht nur am Namen des Lokals: Der Omega-Frontmann ist wie alle Ungarn ein bekennender Fan des Plattensees - eben des Balaton.

Rockband Omega feiert den 55. Bandgeburtstag mit neuem Album und Konzerten

Der Obstbrand indes ist das einzige Laster, dem Janos Kóbor frönt. Und auch wenn es der 73-jährige Musiker in puncto Sport wie Churchill - bekannt für seinen legendären Ausspruch „no sports!“ - hält, gibt es bei Kóbor und seinen Bandkollegen keine Spur von Rocker-Rente. Erst Ende 2016 hat die Band beim Festival „Rock-Giganten“ in Riesa mehr als 5.000 Besucher begeistert, ebenso wie zuvor im September das Publikum in Landsberg im Saalekreis.

Wie Kóbor das schafft? „Ich zehre heute noch vom Sport in meiner Jugend“, so der ehemalige Leichtathlet, der als Hürdenläufer sogar für das ungarische Nationalteam aufgestellt war. Doch der Musik zuliebe habe er den Sport aufgegeben, sagt der Bauingenieur. „Das Studium habe ich zwar abgeschlossen, aber nach einem Tag als Architekt im Büro hab ich beschlossen: Das ist nichts für mich“, so Janos Kóbor, der sich schon als 16-Jähriger für amerikanischen Rock’n’Roll begeistert hat. Das war Ende der 50er ...

Nun also feiert Omega nach über 50 Millionen verkauften Tonträgern den 55. Bandgeburtstag mit neuem Album und Konzerten in ganz Europa, und auch die halleschen Fans feiern mit. (mz)