Ohren spitzen, wir sind da! Ohren spitzen, wir sind da!: Erste begehbare Löffelhund-Anlage im Bergzoo Halle

Halle (Saale) - Woher die Löffelhunde ihren Namen haben, erschließt sich Besuchern auf den ersten Blick. Die kleinen, fuchsartigen Raubtiere aus dem Süden und Osten Afrikas haben im Vergleich zu ihrem Körper riesige Ohren, mit denen sie ihre Leibspeise aufspüren können: Termiten. Seit dem Spätsommer vergangenen Jahres können Besucher des halleschen Bergzoos den zwei Löffelhund-Brüdern, die aus dem Berliner Tierpark stammen, bei der Nahrungssuche zusehen. Bislang aber nur aus einiger Entfernung.
Begehbares Löffelhund-Anlage im Bergzoo Halle
Das ist seit Dienstag anders. Der Zoo eröffnete eine begehbare Löffelhund-Anlage - die einzige in Deutschland, wie Zoochef Dennis Müller sagte. Das Streicheln und Füttern der Raubtiere ist natürlich nicht erlaubt, aber mit etwas Glück sitzen die kleinen Racker nur wenige Zentimeter vor einem.
Dass sie sich das trauen, daran haben Müller und sein Team großen Anteil. „Wir haben in den vergangenen Wochen mit ihnen geübt, sich an Menschen zu gewöhnen“, sagte er. Zunächst sei nur ein Tierpfleger in die Anlage gekommen, später mehrere. Um die Löffelhunde, die auch Löffelfuchs genannte werden, stressresistent zu machen, waren auch schon Kindergruppen zum Üben in dem Gehege.
Umbauten der Gehege Teil des Zukunftskonzeptes „Bergzoo 2031“
Gleichzeitig wurde auch die ehemalige Nutria-Anlage in der Nähe der Elefanten für die Pudus umgebaut. Die kleinste Hirschart der Welt kann sich nun in dem vergrößerten Gehege austoben, das an ihren natürlichen Lebensraum, Südamerika, erinnert. Dafür wurden dort heimische Pflanzen eingesetzt und sogar ein Wasserfall installiert.
Die Umbauten der Gehege sind Teil des sogenannten Zukunftskonzeptes „Bergzoo 2031“. Bis zu diesem Jahr soll der Tiergarten sein Gesicht verändern und moderner werden. „Es gibt große Projekte, wie den erfolgreichen Umbau der Gastronomie auf den Bergterrassen, aber gerade kleine Projekte wie diese schaffen einen Anreiz für die Besucher“, sagte Müller bei der Eröffnung der neuen Gehege.
Bergzoo Halle: In Zukunft noch mehr Attraktionen
Durch immer neue Attraktionen könnten die ohnehin zufriedenstellenden Besucherzahlen mindestens gehalten werden. Inzwischen hat der Zoo laut Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) drei Millionen Euro für das Zukunftskonzept investiert. Das neue Gehege der Löffelhunde habe 50.000, das der Pudus 80.000 Euro gekostet.
In der Zukunft warten auf die Besucher noch spektakulärere Attraktionen in Deutschlands einzigem Bergzoo. Nicht nur der Hintereingang in der Seebener Straße soll neu gebaut werden, auch eine Art Brücke über das Elefantengehege steht auf dem Zettel der Planer. Im September soll der neue Spielplatz auf den Bergterrassen eröffnen, außerdem warten nach der Sanierung des historischen Dreiseiten-Bauernhofs im Zentrum des Zoos neue Tierarten wie das alpine Steinschaf auf die Besucher. (mz)
