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Obst in Höhnstedt Obst in Höhnstedt: Betriebsleiter rechnet mit reicher Aprikosenernte

Von Claudia Crodel 01.07.2014, 14:04
In Höhnstedt rechnet man mit einer reichen Aprikosenernte.
In Höhnstedt rechnet man mit einer reichen Aprikosenernte. Winkler/Archiv Lizenz

Höhnstedt/MZ - 2014 ist ein Aprikosenjahr. Zumindest bei der Obstproduktion Höhnstedt. Auf 15 Hektar Land werden dort 18 verschiedene Sorten Aprikosen angebaut. Anfang dieser Woche hat die Ernte der Hauptsorten begonnen.

Im Höhnstedter Betrieb ist man froh über die reiche Aprikosenernte in diesem Jahr, denn zwei Jahre lang hat es dort so gut wie keine der süßen orangefarbenen Früchte gegeben. „2012 hatten wir einen Totalausfall“, blickt Betriebsleiter Alexander Ehm zurück. Im vergangenen Jahr sei die Ernte so gering gewesen, dass man sie auch einfach nur abhaken konnte.

Vom Nachtfrost verschont

In diesem Jahr nun ist alles anders: „Wir sind wahnsinnig früh gestartet. Der März war unglaublich warm“, so Ehm. „Es war ideales Blühwetter und die Blütezeit war ungewöhnlich lang und die Bestäubungsbedingungen waren gut.“ Anfang April kam allerdings noch einmal das große Zittern, denn Nachtfröste waren angesagt. „Doch wir hatten Glück. Unsere Plantagen befinden sich an den Südhängen. Der Frost hat den Aprikosen nichts anhaben können“, ist der Obstbauer froh. Eigentlich hatte Ehm bereits damit gerechnet, dass die Ernte Anfang/Mitte Juni beginnt. Doch das wechselhafte Wetter von sehr kühl über die heiße Pfingstwoche zum wieder eher kühleren Wetter habe die Prognose dann doch wieder nach hinten verschoben. Die Aprikose ist schließlich eine sehr empfindliche Frucht. Manche sprechen auch davon, dass sie „divenhaft“ sei, denn ob es eine gute Ernte gebe oder nicht sei von sehr vielen Faktoren abhängig. In Höhnstedt würden übrigens schon seit dem 12./13. Jahrhundert Aprikosen angebaut, hat Ehm recherchiert. Allerdings habe man früher gemeint, dass nur aller sieben Jahre eine gute Aprikosenernte komme.

Früchte werden im Hofladen verkauft

Das ist heute ein wenig anders, was zum Teil auch an der großen Sortenvielfalt liegt. Die seien zum einen robuster, andererseits könne man dem Verbraucher auch über viele Wochen Früchte anbieten. In diesem Jahr wird die Aprikosenernte voraussichtlich bis Mitte August gehen, vorausgesetzt, das Wetter stimmt und es gibt keinen Hagelschlag.

Ehm erwartet bei den Aprikosen eine Ernte von 80 bis 100 Tonnen. Die werden vorwiegend im eigenen Hofladen verkauft. „Geerntet werden mehrmals täglich nur die reifen Früchte. Bei uns gibt es kein Nachreifen im Lager. Nur so können wir ein hervorragendes Aroma garantieren“, erläutert Ehm. Zur Seite stehen dem Höhnstedter Obstbauer für die Aprikosen- und die Kirschenernte rund 30 Erntehelfer. Viele von ihnen kommen aus Polen. „Sie sind meist seit vielen Jahren bei uns, manche sogar seit mehr als 15 Jahren“, so Alexander Ehm.

Ein Teil der Ernte geht aber auch in die Obstgemeinschaftsbrennerei im Norden Sachsen-Anhalt, wo Aprikosenwasser daraus hergestellt wird. „Durch die Ernteausfälle der letzten beiden Jahre ist der Vorrat an Obstwasser im Moment völlig zurückgegangen“, erzählt Ehm. Das neue, diesjährige komme allerdings erst im November ins Regal des Hofladens.