Nutzung jetzt illegal Nutzung jetzt illegal: HWG will Schlüssel von der "Hasi" zurück

Halle (Saale) - Die hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG), der das besetzte - „Hasi“ genannte - Haus in der Hafenstraße sieben gehört, ist mit ihrer Geduld offenbar am Ende. Sie will, dass das Gebäude leergezogen wird.
Hausbesetzer beanspruchen die Immobilie seit Anfang 2016 für sich, die Besetzung war immer wieder mit Nutzungsverträgen zwischen HWG und dem Betreiber-Verein Capuze legitimiert worden. „Dieser befristete Vertrag endete am 31. Januar. Die HWG wird als nächsten Schritt mit dem Verein einen Termin für die Übergabe des Objektes und der dazugehörigen Schlüssel vereinbaren“, sagte HWG-Sprecher Steffen Schier am Donnerstag.
Capuze-Verein nun illegal in der „Hasi“
Am Vorabend war ein letzter Versuch der Grünen-Fraktion im Stadtrat gescheitert, „Hasi“ mehr Zeit zu verschaffen. Der Nutzungsvertrag sollte um weitere fünf Monate verlängert werden, doch der entsprechende Antrag wurde vom Stadtrat in den Finanzausschuss verschoben. Nun ist „Hasi“ die Zeit davongelaufen, seit Donnerstagnacht 0 Uhr befindet sich der Capuze-Verein theoretisch illegal in dem Gebäude.
„Hasi“ bittet die HWG um eine Gnadenfrist
Der Verein hat die missliche Lage offenbar erkannt und bittet die HWG um eine Gnadenfrist, bis das Thema im Finanzausschuss landet: „Der Capuze setzt darauf, dass die HWG dem Stadtrat diese Zeit gibt und „Hasi“ bis dahin ohne Einschränkungen weiter ehrenamtliche Stadtteilarbeit leisten kann“, schreibt Lukas Kappmeier, Vorstandsvorsitzender des Vereins, in einer Pressemitteilung.
„Hasi“ will mit kritischen Nachbarn ins Gespräch kommen
Außerdem wolle der Verein einen erneuten Versuch unternehmen, mit den Kritikern unter den Nachbarn ins Gespräch zu kommen. „Direkte Gespräche wurden bisher immer von den Kritikern abgelehnt“, so Kappmeier.
Unterdessen erfährt „Hasi“ auch aus Teilen der halleschen Studentenschaft Gegenwind. So fordert die Liberale Hochschulgruppe, der Studentenrat möge Sportgeräte zurückfordern, die derzeit in dem Haus genutzt würden. Ende 2017 habe der Studentenrat beschlossen, Sportgeräte im Wert von 1.500 Euro an das linke Haus auszuleihen, damit dort Sportkurse stattfinden könnten. Schon damals hatte die Liberale Hochschulgruppe dieses Vorgehen kritisiert. (mz)