Niemberger erobert Europa
Niemberg/MZ. - Noch haben die Bauleute im neuen Objekt der Prinzing Gerüstbau GmbH in Niemberg zu tun. Zaunbau, das Pflastern von Parkplätzen und im Frühjahr das Verputzen von Bürogebäude und Lagerhalle stehen an. Die Einweihung ist im Februar / März geplant. Doch das Team um den geschäftsführenden Gesellschafter Jens Prinzing zog bereits vom Wendering in die Bahnhofstraße um.
Über 600 000 Euro hat der Chef des 1997 gegründeten Familienunternehmens in den Umzug investiert. Zwei Hauptgründe nennt der 42-Jährige für den Entschluss. Zum einen die von zwölf auf 65 gestiegene Zahl der gewerblichen Mitarbeiter. Dazu kommen sieben Auszubildende. Andererseits nennt er den Umfang des Materialpools, der von 40 000 Quadratmetern auf heute 92 000 Quadratmeter stieg.
"Es gab mehrere angemietete Lager an unterschiedlichen Standorten in Niemberg. Das war ökonomisch nicht mehr vertretbar, und eine Zentralisierung war deshalb unser Ziel. Jetzt können wir Kosten sparen und unsere Kunden schneller bedienen", berichtet der Unternehmer. Seine Wahl fiel auf ein früher von der Landwirtschaft genutztes 7 000 Quadratmeter großes Gelände am Ortsrand. Die 1 000 Quadratmeter große Halle wurde entkernt, teils zugemauert und dient zur Lagerung von Material sowie als Garage für den Fuhrpark. Daneben entstand ein Bürogebäude.
Von hier aus will Jens Prinzing nun nicht nur Deutschland, sondern Europa erobern. Schon bahnen sich Geschäftsbeziehungen nach Norwegen, Finnland und Frankreich an. In den Regionen um Karlsruhe oder dem Ruhrpott ist die Firma längst bekannt. Denn neben dem klassischen Gerüstbau gehört auch die Montagetätigkeit zum Profil. Rund zwei Drittel aller Mitarbeiter verdienen ihr Geld auswärts.
"Die Situation im Gerüstbau ist dramatisch. Wir sind in einem beinharten Wettbewerb", schätzt der Wahl-Niemberger ein. Er wünscht sich zweierlei. "Mehr Einzelvergaben für den Gerüstbau bei Ausschreibungen hätten günstigere Auswirkungen auf die Preise aus Sicht unseres Handwerks", erklärt der Chef. Außerdem werde Engagement für die Ausbildung des Nachwuchses beim Zuschlag von Aufträgen zu wenig berücksichtigt.