1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Neues Wohngebiet für Halle: Neues Wohngebiet für Halle: Das sind die Pläne für eine Skyline an der Hafenbahn

Neues Wohngebiet für Halle Neues Wohngebiet für Halle: Das sind die Pläne für eine Skyline an der Hafenbahn

Von Oliver Müller-Lorey 26.06.2019, 10:00
Urban City
Urban City Grafik MZ

Halle (Saale) - Im Süden von Halle plant ein Investor, eine große Brachfläche mit einem Wohngebiet zu bebauen. 500 Wohnungen in bis zu 13-stöckigen Hochhäusern sollen innerhalb weniger Jahre entstehen. Dazu kommen Einkaufs- und Gewerbeflächen, öffentlich zugängliche Höfe, Tiefgaragen und vielleicht sogar Werkstätten, wenn von ihnen kein Lärm ausgeht.

Das Areal befindet sich hinter dem Capitol in einem Straßenblock, der von der Merseburger-, Hutten-, Liebenauer- und Lauchstädter Straße gebildet wird. Die Hafenbahntrasse grenzt direkt im Süden an das neue Wohngebiet im Stadtteil Lutherplatz an.

Urban City in Halle: Ziel ist es, dem Areal einen „urbanen Charakter“ zu verleihen

Der Architekt Hans-Otto Brambach und Bauherr Harald Neumeister, der mit seiner Firma „Urban City Süd“ das Gelände entwickeln will, präsentierten am Montag dem Planungsbeirat das Vorhaben. Diesem gehören Vertreter der Verwaltung und Stadträte an. Ziel ist es Brambach zufolge, dem Areal einen „urbanen Charakter“ zu verleihen. Dafür werden die ungerade angeordneten und ungleich hohen länglichen Wohngebäude relativ dicht beieinander gebaut.

Es sollen so Innenhöfe entstehen, „von denen der größte in Nord-Süd-Verbindung öffentlich ist und die anderen halböffentlich“, so Brambach. „Die Gebäudehöhen sind so gewählt, dass für eine ausreichende Helligkeit und Sonneneinstrahlung gesorgt ist.“ Von fünf- bis achtstöckigen Häusern ist alles dabei. An einer Stelle plant der Architekt jedoch auch einen 13 Etagen hohen Turm als „städtebauliche Dominante“, zu deutsch: Blickfang. Geplant sind Wohnungen in verschiedenen Größen.

Urban City in Halle: Gesamtes Areal soll autofrei gehalten werden

Weil das gesamte Areal autofrei gehalten werden soll, sind mehrere Zugänge für Fußgänger und Radfahrer geplant. So etwa von der Hafenbahntrasse im Süden oder der Lauchstädter Straße im Norden.

Der Gestaltungsbeirat sprach sich dafür aus, auch einen östlichen Durchgang zur Lebensader Merseburger Straße zu schaffen. Dafür müssten die Planer allerdings einen Weg durch das Gelände des Autohauses Huttenstraße oder durch eine Tordurchfahrt der Jugendstil-Häuser in der Merseburger Straße nehmen - kein leichtes Unterfangen. Ohnehin gebe es ein paar Unwägbarkeiten, sagt Brambach. Man habe dem Rewe-Markt im Nordwesten des Areals angeboten, den Laden in die Planungen einzubeziehen. „Wir hätten ihn gerne in der mehrgeschossigen Bebauung integriert.“ Doch im Moment scheine es so, als plane Rewe die Zukunft des Marktes für sich allein, bedauern die beiden Männer.

Urban City in Halle: Gestaltungsbeirat zeigte sich insgesamt zufrieden mit den Pläne

Der Gestaltungsbeirat zeigte sich insgesamt zufrieden mit den Plänen, auch wenn es hier und da Anmerkungen gab. So soll sich der Hauptzugang über die Lachstädter Straße besser in die Umgebung einfügen und nicht so herausstechen. Zweifeln, neue Geschäfte im Areal könnten den ohnehin bestehenden Leerstand in der Merseburger Straße weiter verschärfen, entgegnete Neumeister: „Die Merseburger Straße ist im Wandel. Das Viertel würde eine Sogwirkung ausüben, die die Merseburger Straße befruchten kann.“ Dass nach dem Umbau des Capitols wieder mehr Veranstaltungen und damit auch mehr Besucher ins Viertel kämen, habe man außerdem eingeplant.

Wann Baubeginn ist, steht nicht fest. „Wir hoffen noch in der zweiten Hälfte dieses Jahres die Baugenehmigung zu bekommen“, sagte Brambach. Bis jetzt sind auf dem Industriebrachen-Grundstück, das Neumeisters Firma gehöre, nur Gestrüpp und halb verfallene Ruinen zu finden. „Es befindet sich seit 20 Jahren im Besitz der Firma, aber nun konnten wir durch einen Flächentausch eine Win-Win-Situation herstellen“, erklärte Neumeister. Ein Teil seines Grundstücks ging an das Autohaus Huttenstraße, das nun einen Zugang zur viel befahrenen Merseburger Straße hat - und somit eine Art Schaufenster. Im Gegenzug erhielt der Bauunternehmer ein Stück des Autohaus-Grundstücks. (mz)

So soll das neue Wohngebiet im Lutherviertel aussehen. Der Blick geht von Westen auf den 13-Geschosser.
So soll das neue Wohngebiet im Lutherviertel aussehen. Der Blick geht von Westen auf den 13-Geschosser.
Animation/Brambach Architekten
Der größte Innenhof soll gepflastert werden und zum Aufhalten einladen.
Animation/Brambach Architekten