Neues Tier im Zoo Halle Neues Tier im Zoo Halle: Shiva erkundet ihr neues Gehege im Raubtierhaus des Bergzoos

Halle (Saale) - „Das Raubtierhaus bleibt heute ab 15 Uhr geschlossen“ - etliche Zoobesucher stehen an diesem sonnigen Donnerstagnachmittag im halleschen Zoo verwundert vor einer Absperrung. Doch schnell wird klar: Hier kommt ein neues Tier! Ein Raubtier. Denn auf der stabilen grünen Kiste, die von mehreren Zoo-Mitarbeitern aus dem bereitstehenden Transporter gehoben wird, klebt ein Schild: „Living Animals - lebende Tiere“ steht drauf. Doch was oder besser wer ist drin?
Zoosprecher Tom Bernheim und seine Kollegin Karoline Albig lüften das Geheimnis: „Es ist ein persischer Leopard - oder besser: eine Leopardin“, verraten sie. Fünf Jahre und neun Monate alt ist die Großkatze, die bisher im Berliner Zoo zu Hause war. Von dort hat Jutta Heuer - im halleschen Zoo die Expertin für Tiertransporte - Shiva höchstpersönlich abgeholt.
Bevor es allerdings vom Berliner Zoo über die Autobahn nach Halle gehen konnte, hatte der Berliner Tierarzt das Sagen: „Shiva wurde mittels Blasrohr eine Narkose verabreicht“, erzählt Jutta Heuer. Anschließend wurde die etwa 50 Kilogramm schwere Raubkatze in eine Decke gepackt und in die Box verfrachtet. Nach einer halben Stunde Wartezeit konnte es losgehen - Shiva musste vor der Fahrt erst wieder zu sich kommen. „Tiere“, so Zoo-Kuratorin Heuer, „dürfen nicht narkotisiert auf Transport gehen, aus Gründen der Sicherheit für das Tier müssen sie während der Fahrt bei Bewusstsein sein“.
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In Halle angekommen, wird mit vereinter Kraft die schwere Transportbox quer durch die Freianlage bis vor den Eingang zum Innengehege bugsiert, während sich Zoo-Mitarbeiter und zahlreiche Pressefotografen vor den Glasscheiben des Geheges im Raubtierhaus in Position bringen. „Das könnte länger dauern“, hatte zuvor Zoo-Sprecher Tom Bernheim aus Erfahrung mit der Ankunft anderer Raubkatzen im halleschen Zoo angekündigt.
Doch Shiva hat es offenbar eilig, ihr neues Zuhause kennenzulernen. Wenige Minuten, nachdem Zoo-Techniker Peter Barz die beiden Doppel-Schieber - zwei in der Transportbox, zwei direkt am Gehege - nacheinander geöffnet hat, sprintet die Großkatze mit einem geschmeidigen Sprung ins Gehege. Nach kurzem Erkundungsgang ist dann aber erst einmal Ausruhen angesagt - schließlich wirkt die Narkose noch nach. „Nächste Woche werden wir Shiva das erste Mal ins Freie lassen“, so Karoline Albig.
Auf dem halleschen Reilsberg wird die Katze allerdings nur für etwa zwei Jahre bleiben - so lange, bis ihr Heimatzoo in Berlin den derzeitigen Bau des neuen Großkatzenhauses beendet hat. „Da leisten wir unseren Berliner Kollegen Schützenhilfe“, so Bernheim. Den auffallend kurzen Schwanz des Leopardenweibchens indes erklärt Jutta Heuer: Shivas Mutter habe es wohl etwas zu gut gemeint und ihr Junges mehr als nötig geputzt, so dass sich die Schwanzspitze entzündet hat und amputiert werden musste. Der Schönheit der Großkatze tut das aber keinen Abbruch. (mz)

