Neuer Golfplatz Neuer Golfplatz: Hatte Stadtplaner zu enge Verbindung zum Golfclub?

Halle (Saale) - Hat es bei der Planung des Golfplatzes in Halles Osten einen Interessenkonflikt gegeben? Die Stadtverwaltung bestätigte nun, dass es aktuell eine rechtliche Prüfung der Einwände gegen den Bebauungsplan gibt. Konkret prüft die interne Revisionsabteilung offenbar, ob ein Stadtplaner zu enge persönliche Beziehungen zum Golfclub hat und ob die Prüfung des Bebauungsplans mit der nötigen Neutralität vorgenommen wurde.
Weitere Auskünfte sind indes nicht zu erhalten. Pressesprecher Drago Bock erklärte, „zu Personalangelegenheiten gibt die Stadt keine Auskunft“. Auch zu möglichen Konsequenzen der Prüfung will man sich nicht äußern. Drago Bock: „Die Stadt beteiligt sich nicht an Spekulationen.“
Kritiker des Golfplatzes
Kritiker des Golfplatzes weisen unter anderem auf die Verquickungen einiger der Beteiligten untereinander hin. So war Golfplatz-Investor Norbert Labuschke kurz nach der Wende - in den Jahren 1990 und 1991 - Wirtschaftsdezernent in der Saalestadt. Zu den Förderern des Bauvorhabens gehörte auch der damalige Chef des Landesverwaltungsamts, Thomas Leimbach, der bis 2016 Landtagsabgeordneter der CDU war und heute Präsident des Landesgolfverbands Sachsen-Anhalt sowie Vizepräsident des Deutschen Golfverbands ist.
Im halleschen Stadtrat war das Thema seinerzeit stark umstritten. Kritisiert wurde unter anderem, der Kaufpreis für das Grundstück sei zu niedrig gewesen sei. Der Preis lag damals bei knapp einer Million Euro; ein Gutachten hatte den Wert auf 2,1 Millionen Euro geschätzt. (mz)

