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Neuer Bahnknotenpunkt entsteht Neuer Bahnknotenpunkt entsteht: Halle stellt in Zukunft die Weichen

Von jan möbius 29.08.2014, 18:46
Die ersten Bauarbeiten für den Umbau des Bahnhofs Halle/Saale sind bereits im Gange.
Die ersten Bauarbeiten für den Umbau des Bahnhofs Halle/Saale sind bereits im Gange. dpa Lizenz

halle (saale) - Der Hauptbahnhof in Halle soll bis 2017 zu einem der wichtigsten Knotenpunkte im Reise- und Güterverkehr in Deutschland werden. Am Freitag ist der offizielle Startschuss für die Modernisierungs- und Umbauarbeiten gefallen. Rund 700 Millionen Euro investiert die Deutsche Bahn in neue Gleise, Weichen und Brücken. Mit dem Projekt wird der Bahnknoten Halle an die ICE-Neubaustrecke von München nach Berlin angebunden. Zwischen beiden Städten sollen die Hochgeschwindigkeitszüge ab Ende 2017 innerhalb von vier statt wie bisher sechs Stunden verkehren. Allerdings müssen Reisende während der dreijährigen Umbauzeit in Halle mit Behinderungen und Sperrungen von Teilen des Hauptbahnhofs rechnen.

Fit für die Zukunft

Mit dem Umbau wird der Hauptbahnhof in Halle Teil des Hochgeschwindigkeitsnetzes der Deutschen Bahn. Bisher dürfen die Züge dort auf den veralteten Schienen nur mit Tempo 40 fahren. Nach dem Umbau werden laut Bahn Geschwindigkeiten zwischen 80 und 160 Kilometer pro Stunde bei der Annäherung an den Bahnhof möglich. Nur so könnten die angestrebten Fahrzeitgewinne auf der ICE-Neubaustrecke erzielt werden. Insgesamt baut und erneuert die Bahn deshalb in Halle in den kommenden drei Jahren 50 Kilometer Gleise, 200 Weichen und neun Brücken. „Wir machen einen geschichtsträchtigen Eisenbahnstandort fit für die Zukunft“, sagte Bahnchef Rüdiger Grube am Freitag während des symbolischen Baubeginns in Halle.

Erste Testfahrten in den kommenden Tagen

Schon ab 2015 verkürzt sich die Fahrzeit auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen der Saalestadt und Erfurt sowie Frankfurt um 30 Minuten, nach Nürnberg und München um rund eine Stunde und 35 Minuten. In den kommenden Tagen sollen erste ICE-Testfahrten zwischen Erfurt und Gröbers im Saalekreis stattfinden.

Auch im Güterverkehr wird Halle zu einer Top-Adresse unter den europäischen Logistikstandorten gemacht. Zumindest auf der Schiene. Aus dem alten Rangierbahnhof entsteht eine vollautomatische Zugbildungsanlage. Mit ihrer Hilfe können ab April 2017 innerhalb einer Stunde 120 Güterwagen neu sortiert und zu ihren Zielorten nach Ost- und Süd-Osteuropa geschickt werden. Allein in dieses Vorhaben, mit dem bereits im vergangenen Jahr begonnen wurde, investiert die Bahn 150 Millionen Euro. „Es handelt sich um ein großes deutsches Infrastrukturprojekt“, sagte Grube. Einen Umschlag von der Schiene auf Lkw oder umgedreht werde es in Halle nicht geben, so der Bahnchef.

Arbeitsplätze werden jedoch nur während der Umbauzeit im Baugewerbe entstehen. Durch die hohe Technisierung der Bahnlagen wird es keine neuen Jobs geben. Im Gegenteil. Wie Projektleiter Thomas Herr auf MZ-Nachfrage sagte, würden nach der Inbetriebnahme der Zugbildungsanlage nur noch maximal bis drei Angestellte im Schaltzentrum arbeiten. (mz)

Mehr zum Thema und die Kameras im Internet unter der Adresse www.mz-web.de/bahnknotenhalle

Bahnchef Rüdiger Grube und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff haben am Freitag den Startschuss für das Projekt gegeben.
Bahnchef Rüdiger Grube und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff haben am Freitag den Startschuss für das Projekt gegeben.
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