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Abschied von halleschem Urgestein Nachruf: Halles Kunstszene trauert um Kameramann

Jürgen Domes, bekannter Fotograf und Kameramann für Film und Fernsehen, ist am Sonntag im Alter von 77 Jahren in Halle verstorben.

Von Katja Pausch Aktualisiert: 7.5.2021, 14:05
Jürgen Domes
Jürgen Domes Foto: Lutz Winkler

Halle (Saale) - „Sein unglaublich wunderbarer und sarkastischer Humor - er wird uns fehlen.“ Mit diesen Worten spricht Ulf Dräger, Kurator des Kunstmuseums Moritzburg, Museumsverbandsvorsitzender und Mitglied des Halleschen Kunstvereins, der halleschen Kunst- und Kulturszene über den Verlust eines ihres bedeutendsten und streitbarsten Vertreters aus dem Herzen: Jürgen Domes, bekannter Fotograf und Kameramann für Film und Fernsehen, ist am Sonntag im Alter von 77 Jahren in Halle verstorben.

Trauer nach Tod von halles Urgestein: Kulturszene nimmt Abschied von Kameramann

Domes, der unzählige prominente Künstler und Stars abgelichtet oder filmisch in Szene gesetzt hat, gehört zu den wenigen Menschen, die man mit Fug und Recht als Original bezeichnen kann. Kaum eine Veranstaltung, bei der der unübersehbare Hüne mit der markanten runden Brille - natürlich stets die Kamera im Anschlag - nicht dabei war.

Der Moment der Unverstelltheit, sagte er einmal über seine Arbeit, sei ihm sehr wichtig. Sein Anspruch: Authentische, typische Bilder von den Menschen vor der Kamera zu bekommen. Für den Halleschen Kunstverein, in dem er Mitglied war, hat Jürgen Domes mit seiner Kamera dokumentarisch Geschichte geschrieben - wie überhaupt für die gesamte hallesche Kunst- und Kulturszene.

Tausende Fotos im Archiv von Fotograf und Kameramann Jürgen Domes

Zu seinen Porträtierten gehörte einst die gesamte Maler- und Theaterelite des Ostens. „Sein Archiv muss Tausende Fotos umfassen“, so Ulf Dräger. Otto Möhwald, Eva Natus Salamoun, Uwe Pfeifer, Lutz Bolldorf, Willi Sitte - sie alle hatte der gebürtige Naumburger, im Hauptberuf Kameramann beim MDR, im Fokus.

Mit einer gemeinsamen Anzeige am Samstag in der Mitteldeutschen Zeitung wollen die Mitglieder des Halleschen Kunstvereins ihre Trauer über den Tod ihres geschätzten Mitstreiters öffentlich bekunden. (mz)