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Nach Terroranschlag in Halle Nach Terroranschlag in Halle: Einnahmeverlust für "Kiez-Döner" - Schließung droht

13.02.2020, 15:54
Hallenser gedenken den Opfern des Anschlags vom 9. Oktober. Viele legen Blumen und Kerzen am Kiez-Döner nieder und drücken damit ihre Trauer aus.
Hallenser gedenken den Opfern des Anschlags vom 9. Oktober. Viele legen Blumen und Kerzen am Kiez-Döner nieder und drücken damit ihre Trauer aus. Winkler

Halle (Saale) - Rund vier Monate nach dem Terroranschlag von Halle beklagt der betroffene Imbiss „Kiez-Döner“ einen massiven Einbruch seiner Einnahmen. Der Imbiss habe seit dem Anschlag nur noch ein Drittel des üblichen Umsatzes gemacht, sagte der ehemalige Betreiber Izzet Cagac der Deutschen Presse-Agentur. Er erwäge zu schließen.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass es ein neues Loch in der Scheibe des Imbiss gibt. Die Polizei sprach in diesem Zusammenhang davon, dass das Loch den Eindruck erwecke, durch eine Schusswaffe entstanden zu sein.

„Kiez-Döner“ in Halle war zweiter Tatort eines Terroranschlags geworden

„Noch kämpfen wir um den Laden“, sagte Cagac. Er finanziere das Geschäft derzeit mit eigenen Mitteln. „Aber wie lange ich das aushalte, weiß ich noch nicht.“ Ein bis zwei Wochen denke er voraussichtlich noch über die Entscheidung nach. „Ich möchte damit abschließen“, sagte Cagac.

Das neue Loch in der Scheibe könnte im Zusammenhang mit weiteren Sachbeschädigungen in Halle stehen. Die Beamten prüfen derzeit einen Zusammenhang mit acht weiteren Tatorten. Bislang seien noch keine Zeugenhinweise auf die konkreten Taten eingegangen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.

Der „Kiez-Döner“ war am 9. Oktober vorigen Jahres in der Nähe der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Halle zum zweiten Tatort eines Terroranschlags geworden. Der Täter beschoss den Laden und tötete einen 20 Jahre alten Gast. Zuvor hatte er vergeblich versucht, in die Synagoge zu gelangen. Darin hatten sich viele Gläubige versammelt, um den höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, zu feiern. Nach einer 40-tägigen Trauerzeit hatte Cagac das Geschäft seinen Mitarbeitern geschenkt, die zur Tatzeit im Laden Dienst hatten. (dpa)