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Nach Riesenerfolg mit Crowdfunding Nach Riesenerfolg mit Crowdfunding: Heute eröffnet Halles erster Unverpackt-Laden

Von Katja Pausch 25.06.2019, 07:00
Florian Thürkow (l.) und Hannes Schulz stehen in ihrem Unverpackt-Laden - dem ersten in Halle.
Florian Thürkow (l.) und Hannes Schulz stehen in ihrem Unverpackt-Laden - dem ersten in Halle. Katja Pausch

Halle (Saale) - Noch sind die hohen Schaufenster des kleinen Eckladens am August-Bebel-Platz mit Folie abgedeckt, so dass der Blick ins Innere für Neugierige versperrt ist. Drinnen aber wird intensiv gewerkelt und geschraubt, ausgepackt und eingeräumt. Am Dienstag nun soll Halles erster Unverpackt-Laden seine Türen öffnen. Damit geht für Florian Thürkow und Hannes Schulz ein langgehegter Traum in Erfüllung - und die Arbeit erst richtig los.

Denn dass die beiden jungen Hallenser, die über eine Crowdfunding-Aktion innerhalb kürzester Zeit insgesamt 42.000 Euro für die Eröffnung des Ladens gesammelt haben, einem Ansturm an Kundschaft gegenüberstehen werden, scheint unzweifelhaft. „Die Resonanz auf unser geplantes Projekt war von Anfang an riesig und ist es immer noch.

Weit mehr als 1.000 Unterstützer - deutschlandweit ein Spitzenwert - haben Geld für den Laden gespendet

Immerhin weit mehr als 1.000 Unterstützer - deutschlandweit ein Spitzenwert für solch eine Aktion - haben Geld für den Laden gespendet“, erzählt Hannes Schulz, während Geschäftspartner Thürkow am Laptop Bestellungen durchgeht und den beiden jungen Leute, die nach der Eröffnung des Ladens die Kasse übernehmen sollen, eine fachliche Einweisung ins Kassensystem gibt. Vieles haben die jungen Familienväter - Thürkow ist Informatiker, Schulz Grundschullehrer - selbst oder mit Freunden gebaut: die zeitlos schönen Holzregale zum Beispiel.

Von Freunden und Bekannte, aber auch von neugierigen Passanten werden die Ladeninhaber ungeduldig gefragt, wann es denn endlich losgeht mit dem Geschäft, in dem Kunde oder Kundin mit dem eigenen Gefäß ankommt und dorthinein Mehl und Haferflocken, Trockenfrüchte und Nüsse, Müsli und Gewürze, aber auch Waschpulver und Kosmetikartikel abfüllt. Unverpackt eben - so werden die Waren, die überdies aus regionaler und saisonaler Produktion oder Anbau stammen, verkauft.

Unverpackt-Laden: Es gibt Toilettenpapier, Taschentücher und Zahnbürsten aus Bambus

So werden Thürkow und Schulz, die ursprünglich „nur einen Laden zum Selbereinkaufen“ haben wollten, unter anderem vom Bruckdorfer Erzeuger Biophilja mit Obst und Gemüse beliefert, zudem ist der Unverpackt-Laden Abholstation für Bruckdorfer Bio-Eier. Zuckerfreie Marmeladen in wiederverwendbaren Gläsern kommen aus Leipzig, Biomilch und Säfte aus Sachsen. Nachhaltigkeit spielt im Unverpackt-Laden auch bei den Produkten eine große Rolle.

Es gibt Toilettenpapier, Taschentücher und Zahnbürsten aus Bambus, wiederverwendbare Hygieneartikel und Glastrinkhalme samt Mini-Spülbürste zum Auswaschen. Der Clou aber - und darauf sind die beiden jungen Inhaber besonders stolz - ist die Nussmaschine: Oben Nüsse rein, unten kommt Nussmus raus - ganz ohne Zucker, Chemie und Zusatzstoffe.

››Eröffnung am August-Bebel-Platz am Dienstag, 13 Uhr, mit Sekt und Verkostung (mz)