Nach gerade mal zwei Jahren Probe bereits Bundessieger
HALLE/MZ. - "Es war mein allererster Wettbewerb. Und dass es so laufen wird, das hätte ich nie gedacht." Theodor Schenck, Schüler der siebten Klasse des Musikzweigs der Latina, gibt sich dennoch cool und gelassen. Nach ersten Plätzen im Regional- und im Landeswettbewerb nahm er gemeinsam mit Klassenkamerad Robert Bily am Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Lübeck teil, als Duo Posaune und Klavier.
"Ich habe mir Robert als Partner ausgesucht, weil er der beste Pianist aus unserer Klasse ist", sagt Theodor. Nun sind die beiden vom Bundeswettstreit nach Halle zurückgekehrt und haben nicht nur einen ersten Preis in der Tasche, sondern haben den obendrein auch noch mit der Höchstpunktzahl erreicht. Das Besondere daran: Der 13-jährige Pianist Robert Bily spielt zwar bereits seit dem sechsten Lebensjahr Klavier, der gleichaltrige Theodor Schenck allerdings erst seit etwas mehr als zwei Jahren Posaune.
"Das ist eine ganz erstaunliche Leistung, die Theodor da hingelegt hat", stellt sein Lehrer Hubertus Schmidt, Solo-Posaunist der Staatskapelle, heraus. Offenbar hat der Junge die Musik im Blut. "Schon sein allererstes Vorspiel hat die Lehrer begeistert", erinnert sich Schmidt.
Theodor begann in der ersten Klasse das Flötenspiel zu erlernen. Außerdem war er Mitglied im Stadtsingechor. "Ich habe mich zur fünften Klasse für Flöte auf der Latina beworben. Das hat aber nicht geklappt", blickt er zurück. Er sang während der fünften Klasse noch im Stadtsingechor mit. Nebenbei probierte er seine ersten Klänge auf der Posaune. Zur sechsten Klasse wechselte er dann zur Instrumentalausbildung der Latina im Fach Posaune.
"Er hat bei Null bei mir angefangen. Das hat in gewisser Weise auch einen Vorteil", meint Hubertus Schmidt, der jedoch herausstellt: "Theodors musikalische Vorbildung vom Flötenspiel und vom Chor war hervorragend." Und er fügt hinzu: "Ziel muss es sein, in Musik zu investieren und nicht in ein Gerät."
Zwei Stunden täglich würde Theodor gern auf seinem Instrument üben, wobei er "gern üben" wörtlich meint, denn man sieht ihm an, dass er viel Spaß am Musizieren hat. Allerdings seien die Verpflichtungen von Seiten der Schule oft so umfangreich, dass ihm dieser Zeitplan nicht immer gelingt. Er setzt dann auf das Wochenende und auf die Ferien.
Zum Ausgleich treibt der 13-Jährige gern Sport. "Karate ist mein Hobby", erzählt er. Robert dagegen bevorzugt Tischtennis und Tennis. In der Schule - da sind sich beide Jungen einig - ist Sport das beste Fach, gefolgt von Chemie bei Theodor und Deutsch bei Robert.
Nach vielen gemeinsamen Übungsstunden, nicht nur im Musikhaus der Latina, sondern auch zu Hause, fuhren die beiden nach Lübeck. Die vielen Eindrücke, die sie in der norddeutschen Stadt gewannen, werden ihnen noch lange in Erinnerung sein.